Schraubflasche mit Zinnmontierung. Bräunlicher Scherben, der dunkelbraun engobiert und salzglasiert ist. Zinnmontierung ohne Stempel. Auf relativ hohem, in mehreren Rillen eingezogenem Fuß mit Profilring in der Kehlung, sitzt die vierseitige abgeflachte, gering gebrauchte Gefäßwandung auf. Am Halsansatz befindet sich ein Absatz und der ca. 5 cm hohe, sich verengende Hals mit Zinnschraubverschluss. Die vierseitige Wandung ist mit Reliefdekor verziert. Mit Kettenfriesen sind die vier Gefäßseiten hochoval eingerahmt. In der Mitte jeder Seite sitzt alternierend ein Wappen von einer Engelsbüste gehalten, sowie ein Reigen tanzender Putto in einer barocken Kartuschenrahmung. In diesem Rahmen ist ein Schriftband eingefügt. An den seitlichen Berührungskanten der Kettenfriesfelder sitzt jeweils ein stilisiertes Blattornament. Auf den vier Schulterzwickeln befinden sich Rosettenauflagen. Bei dem Wappen handelt es sich um das Nürnberger Stadtwappen. Die Schraubflasche stammt aus der u. a. durch seine Apostel-, Planeten- und Fürstenkrüge bekannte Creußener Steinzeugproduktion in Oberfranken. Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts wird in diesem kleinen Städtchen bei Bayreuth Steinzeug hergestellt, das eine dunkelbraune Oberfläche hat, die durch den Bewurf mit sehr dunklem Salz ermöglicht wird. Zahlenmäßig wesentlich umfangreicher gegenüber der Zahl der unbemalten Gefäße, ist die Zahl derjenigen mit Emailfarben dekorierten. Die Reliefauflagen sind aus Modeln geformt.