Sitzender bärtiger Mann (Pl.O.2818)

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Titel

Sitzender bärtiger Mann

Allgemeine Bezeichnung

Fragment aus Lindenholz

Inventarnummer

Pl.O.2818

Sammlung

Skulptur bis 1800

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

2. Hälfte 18. Jh.

Herstellungsort

Niederbayern ID: 7004397/ Österreich ID: 1000062 (Niederbayern ID: 7004397/ Österreich ID: 1000062)

Maße

H. 18,3 cm; B. 6,8 cm; T. 6,5 cm

Material und Technik

Lindenholz (Tiliasp.) - Hauptwerkstück, vermutlich angesetzte, verleimte Arme und rechter Unterschenkel; Holzdübel rechtes Knie ohne konstruktive Funktion (vorn 2, hinten 3 mm herausragend), Loch vorn eckig herausgeschnitten; dünner Dübel rechte Gesäßhälfte, vermutlich zur Sockelbefestigung; Haar- und Bartsträhnen einfache Strukturierung (mit 1 mm breiten Hohleisen); Feilspuren auf verschiedenen Partien, relativ grob bearbeitet; Reste polychromer Farbschollen rechte Ohrmuschel; feinteilig-kristalline, schwarzbraune Schicht am linken Oberschenkel außen

Zustandsbeschreibung

Verlust des in Faserrichtung abgebrochenen linken Unterschenkels, der Anstückung des rechten Unterschenkels, der beiden Arme, die von unten angesägt wurden und im oberen Teil abgebrochen sind und der oberen Stirnlocke. Die geschlossenporige Holzstruktur gibt keinen Hinweis auf früheres Ablaugen. Gleicher braungrauer, leimgebundener Anstrich wie bei Pl.O.2817, auch hier sind die Höhen durch Anfassen und Aufliegen verdichtet und dunkel, in den Tiefen heller. Die Farbe liegt auch auf Bruchkanten und ist daher eine spätere Fassung. Zufällige rote, blaue und weiße Farbkleckse an verschiedenen Stellen, zum Teil unter dem Braun, zum Teil darauf.

Beschreibung

Vollrunde Figur. Fragment eines sitzenden, völlig nackten, bärtigen Mannes. Der Unterleib mit dem waagerecht hochgezogenen linken Oberschenkel, dem stark angewinkelten Knie und dem schwächer gebeugten rechten Bein ist frontal zum Betrachter ausgerichtet. Im Gegensatz dazu ist der Oberkörper, bedingt durch die rücklings ausholende Bewegung der angehobenen rechten Schulter und die jäh nach vorn gerissene linke Schulter, in einer Rechtsdrehung begriffen. Im Gegenzug ist der Kopf schroff zur linken Seite geworfen, der Blick ist unter mürrisch zusammengezogenen Brauen abwärts gerichtet. Die Muskulatur des kräftigen, untersetzten Körpers ist großzügig modelliert.

Literatur

Claudia Maué: Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum, Tl. 2, Bayern, Österreich, Italien, Spanien. Mainz am Rhein 2005, S. 182-183 m. Abb. Kat. Nr. 179

MAUÉ (2005): Unpubliziert