Titel
Hl. Notburga
Allgemeine Bezeichnung
Figur aus Lindenholz
Inventarnummer
Pl.O.302
Sammlung
Skulptur bis 1800
Anzahl der Teile
1
Hersteller
Christian Jorhan d.Ä. (1727-1804)
Christian Jorhan D. Ä. (1727-1804); geboren 1727 in Griesbach im Rottal; dort Sohn und Schüler des eine Bildhauerwerkstatt betreibenden Wenzeslaus Jorhan (um 1695-1752, aus Böhmen stammend); während der Wanderzeit Christian Jorhan bei Joseph Christian in Riedlingen, in Salzburg bei Josef Anton Pfaffinger, bei Ignaz Verhelst und Leonhard Riedlinger in Augsburg; wichtigste künstlerische Eindrücke durch Gesellenzeit in Münchner Werkstatt des Johann Baptist Sträub; gestorben 1804 in Landshut (Holzbildhauer (vielleicht auch Elfenbein und Alabaster); 1755 ließ sich Jorhan als bürgerlicher Bildhauer in Landshut nieder, lieferte zahlreiche Kirchenausstattungen für Landshuter und Erdinger Raum; Einteilung seines Oeuvres in drei Perioden, frühe bis 1762/63 (Ausstattung der Pfarrkirche in Reichenkirchen bei Erding), mittlere von 1763 bis ca. 1775 (Ausstattung der Wallfahrtskirche Maria Thalheim bei Erding), klassizistische Spätphase ab ca. 1775 (Apostelzyklus in Landshuter Heiliggeistkirche)für Einordnung undatierter Werke nur bedingt brauchbar, da Jorhan einmal geprägte Formulierungen mehrfach wiederholt, daher folgerichtige künstlerische Entwicklung bisher kaum zu erkennen; umfangreiches, nur mit Hilfe einer großen Werkstatt zu bewältigende Gesamtwerk Jorhans noch nicht in kritischer Monographie zusammengestellt)
Herstellungsdatum
um 1775/80
Herstellungsort

Standort
Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung
Maße
H. 160,5 cm; B. 76 cm; T. 34 cm
Material und Technik
Rückseite nur in der Rockpartie abgeflacht, tief ausgehöhlt; Hauptwerkstück bildet größten Teil des Korpus und der Plinthe; 12 Anstückungen (verleimt und meist verdübelt); sauberer gefügt als bei den Figuren der Jorhan-Werkstatt Pl.O.2449, Pl.O. 2362, Pl.O.2346, Pl.O. 2755, Pl.O. 2356-160, 162 und 163; Aushöhlung Schultern bis oberhalb unteren Rocksaumes; oberer Teil, innerer Rückwand Durchtrennung der Holzfasern in Segmenten mit einem Hohleisen, dann abgespalten; im unteren Teil Führung des Eisens entlang der Faser; Durchschnitzung im unteren Teil der Aushöhlung, von der Vorderseite in der hohlen Falte links des rechten Knies sichtbar; mit gelbbräunlicher Kittmasse geschlossen, von der Rückseite wurde ein mit dem Hohleisen abgespaltener Span keilförmig dagegengesetzt, der locker sitzt und herausgezogen werden kann; kleines Loch in der rechten Handfläche deutet auf frühere Befestigung eines Attributes hin; Leim-Kreidegrundierung; Ornamente an den Gewandsäumen und an der Unterseite der Hutkrempe in die Grundierung geritzt; Inkarnat im Gesicht zweischichtig, untere Schicht rötlich, vermutlich Untermalung, obere heller Inkarnatton, auf den Händen nur der helle Ton, gelblich-transparenter Überzug, Gewänder Blattgold, dessen Farbton durch rotes und orangefarbenes Poliment differenziert wurde; Hut und Schuhe rot polimentiert, auf den übrigen Flächen wurden beide Farbtöne verwendet; Anordnung auf den Gewändern erscheint recht willkürlich und folgt keiner Systematik, wie etwa nach Höhen und Tiefen oder nach einzelnen Gewandteilen getrennt; ferner Überschneidungspartien der beiden Bolustöne: Roter Bolus liegt über dem Gold der orangefarbenen polimentierten Flächen, das heißt die mit orangefarbenem Poliment unterlegten Partien waren bereits vergoldet, als das rote Poliment aufgetragen und seinerseits vergoldet wurde; polieren des Goldes am Schluß insgesamt

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