Rock, Justaucorps (T1660)

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Titel

Rock, Justaucorps

Allgemeine Bezeichnung

Oberkleidung (Herren)

Inventarnummer

T1660

Sammlung

Textilien-Schmuck

Klassifikation

Oberkleidung Herren AAT-DE
Oberkleidung AAT-DE

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

um 1695

Standort

Dauerausstellung Kleidung ab 1700

Maße

VL 107 cm, RL 109 cm

Material und Technik

Obermaterial: Wolle/Seide, weiß/blaugrün, weiß/rot (Kette); Wolle, rostfarben (Schuß); Leinwandbindung; ripsartig; Futter: Seide, rostfarben; Metallborten, gold-, silberfarben; Knöpfe: Holz; Metallfäden

Beziehung zu anderen Objekten

T 1660, T 1661, T 1661a zusammengehörend. Nach einer verlorenen Notiz stammt der Justaucorps samt Weste T 1661 und Perücke T 1661_a aus dem Besitz des Herzog Friedrichs II. von Gotha (1676-1732), der sie 1696 bei seiner Verletzung getragen haben soll.

Beschreibung

Der Rock gehört zu einem dreiteiligen Ensemble, das 1879 erworben wurde. In einer Tasche der Weste befand sich ein heute verlorener Zettel mit der Aufschrift "von Herzog Friedrich II. von Gotha, welcher die Kleider im Jahre 1696 trug und in Kramberg bei Gotha von exerzierenden Soldaten eine Schußwunde in der Brust davontrug". Tatsächlich wurde der 20jährige Herzog am 9. Mai 1696 bei einer Musterung seiner Truppen von einer Kugel verletzt. Nach dem Bericht von Adolf Moritz Schule (Leben des Herzogs..., Gotha 1851) traf die Kugel "einen Knopf seines Kleides nahe dem Ordensstern".

Vitrinentext

Männerrock (Justaucorps)

Nach 1660 löste der knielange Rock das kurze Wams ab. Um die Wende zum 18. Jahrhundert waren die Rockschöße in der höfischen Mode weit ausgestellt.

Um 1695

Wolle, Seide, Metallborten

Coat (Justaucorps)

Wool, silk, metallic threads

Literatur

Emma von Sichart: Praktische Kostümkunde. In 600 Bildern und Schnitten. Zweiter Halbband: Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1870. München 1926, S. 330.

Walter Fries: Die Kostümsammlung des Germanischen Nationalmuseums. Besprochen aus Anlaß ihrer Neuaufstellung im Jahre 1924. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1926, (S. 3--65), S. 39--40.

Eva Nienholdt: Kostümkunde. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Braunschweig 1961, S. 74--75.

Von teutscher Not zu höfischer Pracht. 1648-1701. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum. Köln 1998, Nr. 93a.

Jutta Zander-Seidel: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Bd. 1). Nürnberg 2002, S. 30--31, Abb. 23.

Frank Matthias Kammel: Vergegenwärtigungsversuche. Die Memorabilie zwischen Reliquie, Dokument und Kuriosum. In: Silvia Glaser, Angelika Hofmann: Menschen – Dinge – Provenienzen. Interessantes und Kurioses aus dem Germanischen Nationalmuseum. Festgabe für G. Ulrich Großmann. Nürnberg, 2018, S. 62-79, hier S. 76.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 6: Dauerausstellung Kleidung ab 1700

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