Mit seinen überwiegend weißen Nagelbildern schafft Günther Uecker gleichsam eine Symbiose der künstlerischen Gattungen Skulptur, Relief und Gemälde. Trotz der weitgehenden Beschränkung auf Nägel und nur wenige weitere Materialien gelingt es ihm, seinen Werken die unterschiedlichsten Ausdrucksweisen zu verleihen, die unmittelbar an die Gefühle der Betrachtenden appellieren. Die „Bilder“ Ueckers decken hier ein zwischen Zurückweisung und meditativer Besinnlichkeit angesiedeltes Spektrum ab. Die Nagelungen ermöglichen ihm zugleich immer wieder, die weiteren Grundkonstanten seiner Kunst, nämlich Licht und Bewegung, zu thematisieren. In „Feld“ variiert Uecker die Einschlagswinkel der Nägel so, dass die Struktur der Arbeit sich je nach Blickwinkel des Betrachters ändert. Der Gesamteindruck wird organischer, die Nägel folgen einem freien, aber nicht chaotischen Rhythmus. Ihre Köpfe und Stifte sind unregelmäßig deckend weiß bemalt und auch der Untergrund ist mit geschwungenen Pinselstrichen so differenziert, dass verdichtete und geweitete Nagelansammlungen entstehen, die zugleich Bewegung simulieren und verschiedene, changierende Lichtsituationen im Bildraum erzeugen. Immer hat man dadurch den auch aus eigenen Erfahrungen hervorgehenden Eindruck, als blicke man auf ein im Wind wogendes Getreidefeld.

With his predominantly white nail pictures, Günther Uecker creates a symbiosis of the artistic genres of sculpture, relief and painting. Despite being largely limited to nails and only a few other materials, he succeeds in lending his works a wide variety of expressions that appeal directly to the viewer's emotions. Uecker's "pictures" cover a spectrum between rejection and meditative contemplation. At the same time, the nailing allows him to repeatedly thematize the other basic constants of his art, namely light and movement. In "Feld", Uecker varies the angle of the nails so that the structure of the work changes depending on the viewer's perspective. The overall impression becomes more organic, the nails follow a free but not chaotic rhythm. Her heads and nails are irregularly painted in opaque white and the background is also differentiated with curved brushstrokes to create an overall impression of condensed and expanded nail clusters, which simultaneously simulate movement and create different, changing light situations in the pictorial space. This always gives the viewer the impression of looking at a field of grain swaying in the wind, which is also based on his own experiences.