Samthut (T33) | Objektkatalog

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Titel

Samthut

Allgemeine Bezeichnung

Kopfbedeckung

Inventarnummer

T33

Sammlung

Textilien-Schmuck

Klassifikation

Kopfbedeckung AAT-DE

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

um 1600

Standort

Derzeit nicht ausgestellt

Maße

H. 16,5 cm

Material und Technik

Seidensamt, ehemals pink, über weißem Filzkern und weiteren Einlagen, Seidenfutter, pinkTechnologische Angaben:
Obermaterial
Seidensamt, rosa, ungemusterter Kettsamt, abgewandelte Leinwandbindung
Kette: 2 Hauptketten : 1 Florkette
Hauptkette: Seide, rosa, leicht s-gedreht, 68 F/cm
Florkette: Seide, rosa, ohne erkennbare Drehung, 34 F/cm, W-Noppen bildend
Schuss: Seide, rosa, ohne erkennbare Drehung, 60 F/cm
Schussfolge: 3 Schüsse, 1 Rute

Einlagen/Versteifungen
Vollflächiger Kern (1), Kopfteil (2), Krempenober- und -unterseite (3)
(1) Wolle, weiß, Filz, beschichtet
(2) Papier, weiß
(3) Bastfaser, naturfarben, Leinwandbindung, beschichtet

Futter
Kopfteil vollflächig, Krempenunterseite Seide, rosa, Leinwandbindung

Verzierung
Krempenoberseite
Im Flor des Samtes Abdrücke einer ehemals aufgenähten Verzierung

Maße
H. 16,5 cm, Dm. 32,5 cm, Kopfumfang 55 cm,
B. der Krempe 6,5 cm

Beschreibung

Der Hut ist über einem in Form gepresstem Filzkern vollständig mit heute bräunlichem, ursprünglich pinkfarbenem Seidensamt bezogen. Das halbhohe Kopfteil und die breite Krempe sind klar voneinander abgesetzt. Am Kopfteil ist der kreisrund geschnittene Samt in schmale, regelmäßige Falten gelegt. Diffuse Abdrücke auf der Oberseite der Krempe stammen wahrscheinlich von einem verlorenen Hutband. Das pinkfarbene Seidenfutter im Innern vermittelt einen Eindruck der ursprünglichen Farbigkeit.

Vitrinentext

Gepresster Filz gibt dem mit Samt bezogenen Hut die Form. Das Innere ist mit Seidentaft gefüttert. Der Hut bietet heute nur noch ein schwaches Bild seiner ehemaligen Pracht. Der Samt war in leuchtendem Pink gefärbt. Diffuse Abdrücke im Flor der Krempe stammen wohl von einer kostbaren Hutschnur.

Velvet hat. Molded felt gives the velvet-covered hat its shape. The inside is lined with silk taffeta. The hat today does no justice to its former splendor. The velvet was dyed in brilliant pink. Diffuse impressions in the pile of the brim probably come from an expensive hat cord.

Literatur

In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock. Hrsg. von Jutta Zander-Seidel. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum. Nürnberg 2015, S. 130, 283 (technologische Angaben), Kat.-Nr. 68.

Jutta Zander-Seidel: Textiler Hausrat. Kleidung und Haustextilien in Nürnberg von 1500 – 1650. München 1990, S. 226, Anm. 8.

Janet Arnold: Patterns of Fashion. The cut and construction of clothes for men and women c. 1560 – 1620. London 1985, S. 34, 94.

Eva Nienholdt: Kostümkunde. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde 15). Braunschweig 1961, S. 46.

Aufgang der Neuzeit. Deutsche Kunst und Kultur von Dürers Tod bis zum Dreissigjährigen Kriege 1530 – 1650. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. Bielefeld 1952, S. 121, Nr. M 201.

Emma von Sichart: Praktische Kostümkunde in 600 Bildern und Schnitten. Nach Carl Köhler. München 1926, Bd. 2, S. 269, 519, Abb. 311, Mitte.