Titel
Brigadefeier, Gerüstbauer
Allgemeine Bezeichnung
Gemälde, Diptychon
Inventarnummer
Gm2173
Proviso
Leihgabe der Staatlichen Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie
Sammlung
Kunst u. Kunsthandwerk 20. u. 21. Jh.
Anzahl der Teile
1
Herstellungsdatum
1975/1977
Hersteller
Gille, Sighard (geb. 1941)
Gille, Sighard; 25.02.1941 Eilenburg (Maler)
Maße
Bild 1: H: 170 cm; B: 150 cm; Bild 2: H: 170 cm; B: 90 cm
Material und Technik
Öl, Eitempera auf Leinwand
Standort
Dauerausstellung 20. Jahrhundert
Vitrinentext
"Unsere Brigade lehnt dieses Bild ab. Wir sind die Meinung, dass wir als Arbeiter durchaus feiern können", zitierte die "Sächsische Zeitung" am 10.10.1977 ein Gespräch mit Arbeitern der Walzenstrasse im VEB Maschinenfabrik Heidenau. Das Kultusministerium bedrängte den Maler, davon Abstand zu nehmen, sein Diptychon zur VIII. Kunstausstellung der DDR einzureichen. Gilles satirische Darstellungen liefen der staatstypischen Brigademalerei mit ihrer heroischen Heldenverehrung der Arbeiterklasse zuwider. Dem offiziellen Lobgesang auf das "Kulturniveau der Arbeiterklasse" setzte der Künstler ironisierende Schilderungen alltäglicher Beobachtungen gegenüber.

Sighard Gille's satirical scenes ran counter to the typical stateordained "brigade painting" of the proletariat with its heroic hero worship. The artist contrasted the official praise of the "cultural sophistication of the working class" with ironic depictions drawn from everyday observations.

Literatur
Lang, Lothar: Die Achte: Malerei, in: Weltbühne 45, 46, 1977.
Kassandrarufe und Schwanengesänge: kritische Bilder und Skulpturen aus der späten DDR. Ausst.Kat. Kreis Unna, Fachbereich Kultur und Medien. Unna 2001, S. 34, 186, Abb. S. 35. Link zur Bibliothek
Gille, Sighard. In: AKL Online, Dok-ID: _40372345 (15.04.2011).

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