Hieronymus II. Haller zu Kalchreuth (2. Nov. 1472-22. Juni 1519) gehörte der bekannten Nürnberger Patrizierfamilie an. Sein Vater Jobst I. ließ ihn durch Christoph I. Scheurl zum Fernhandelskaufmann ausbilden. Hieronymus war Rat und Zahlmeister Kaiser Maximilians I., 1497 Assessor und Schöffe des Stadt- und Ehegerichts seiner Vaterstadt, 1500 Genannter des Größeren, 1502 bis 1504 und 1508 bis 1510 Mitglied des Inneren Rats. Er wohnte in Kalchreuth, hatte aber auch eine Wohnung unterhalb der Nürnberger Burg, Anwesen Burgstraße 12. Er war seit 1491 vermählt mit Katharina Wolf von Wolfsthal (? 1526), einer Tochter des Kaufmanns Heinrich Wolf von Wolfsthal und dessen Ehefrau Katharina Mayr (vgl. Biedermann 1748, Tab. CXXXVIII, mit verschiedenen Irrtümern; zur Familie Haller von Hallerstein vgl. Friedrich 1994; zum Totenschild Hieronymus II. Hallers vgl. Helmut Frhr. Haller von Hallerstein und Ernst Eichhorn: Das Pilgrimspital zum Heiligen Kreuz vor Nürnberg (Nürnberger Forschungen, Bd. 12). Nürnberg 1969, S. 297-298, Nr. 82; zur mündlichen Quelle: Löcher 1997. Der Humanist Konrad Celtis rühmt den kultivierten Mann in einem Lobgedicht 1504 "... als seinen Gönner und als einen Freund des Humanismus und preist seine Freigebigkeit gegenüber den Gelehrten und seine gesellschaftlichen Tugenden, besonders seine Musikalität" (Strieder 1951/52; vgl. Kurt Adel: Die Ode des Konrad Celtis an Hieronimus Haller. In: Codices manuscripti Bd. 10, 1984, Heft 1, S. 1-25). - Die Verbindung zu Bernhard Strigel knüpfte Haller vielleicht als kaiserlicher Rat, wurde der Maler doch der bevorzugte Porträtist Maximilians I. Es ist aber auch denkbar, dass Haller den Maler dem Kaiser empfahl. Braune wies auf den Zusammenhang von Gm 578 mit Strigels Bildnis des Hieronymus Haller in München, WAF 1066, hin. Anlass für den Bildnisauftrag war offensichtlich Hallers Aufnahme in den Inneren Rat der Stadt Nürnberg. (Detaillierter zur Forschungsgeschichte und zur Frage nach einem fehlenden zugehörigen Bildnis der Ehefrau: Löcher 1997).