Die Kommode erhält durch ihre auffällige Wellenfront ein eigenwilliges Aussehen. Bemerkenswert ist, dass es auf der Vorderseite weder Griffe zum Öffnen noch Schlösser zum Absperren gibt. Als typisches Beispiel für Nürnberger Kommoden wird sie stattdessen mit einer seitlich angebrachten Zentralverriegelung verschlossen, und zum Herausziehen der einzelnen Schubladen dienen deren beidseitig überstehende Kanten. Die stark profilierte Front des Möbels mit ihren ausgeprägten Kehlen und Wülsten bindet sie eng an die Nürnberger Wellenschränke (vgl. Inv.Nr. HG 11157). Das Schlossblech nimmt mit seiner schlichten Kontur und fehlenden Binnenzeichnung gleichzeitig Entwicklungen aus England auf, was auf eine Entstehung in den 1730/40er Jahren hindeutet.

The striking wave-front gives the commode a very indi-vidual appearance. Notable is that on the front there are neither handles for opening drawers nor locks for locking them. Instead, it is closed with a central locking mecha-nism located on the right side, a typical feature of such items made by Nuremberg cabinet-makers. To pull out the individual drawers one grips the slightly overhanging edges on both sides. The strongly profiled front with its distinct rounds and channels links it closely to Nuremberg wave-front wardrobes (cf. inv.no. HG 11157). At the same time the lock plate with its plain contour and lack of interior detail takes up developments from England, which suggests a date of 1730/40.