Breiter profilierter Rahmen. Vs. Brustbilder Kaiser Karls VI. und der Kaiserin Elisabeth Christina im Profil hinter einander versetzt. Der Kaiser trägt einen Harnisch und darüber die Kollane und das Zeichen des Ordens vom Goldenen Vlies. Über die Schultern hat er einen Mantel gelegt. Sein gelocktes Haar, auf dem er einen Lorbeerkranz befestigt hat, fällt bis auf die Schultern herab. Die Kaiserin trägt ein ausgeschnittenes Kleid und auf ihrem gelockten Haar sitzt ein Diadem. Umschrift: CARL. VI. D. G. ROM: IMP: et ELIS. CHR. AVG. B. R. (Karl VI. von Gottes Gnaden römischer Kaiser und Elisabeth Christina Kaiserin, Königin von Böhmen). Außen herum ein Kranz aus langstieligen Blumen. Rs. Ansicht der befestigten Stadt Prag mit vorgelagerten Bastionen, mit dem Veitsdom im Zentrum und dem Hradschin auf einer Erhebung im Hintergrund. Im Abschnitt eine Arabeske. Umschrift: DIE STADT PRAG und eine kleine stilisierte Ranke. Erzherzog Karl heiratete 1708 in Barcelona Elisabeth Christine, Tochter Herzog Ludwig Rudolfs von Braunschweig-Wolfenbüttel und seiner Gattin Christine Luise von Öttingen. Von ihren vier Kindern starb der einzige 1716 geborene Sohn Leopold noch im selben Jahr. Zwei Töchter erreichten das Erwachsenenalter: Maria Theresia (1717—1780), die auf Karl VI. als Regentin folgte und 1736 in Wien Franz I. Stephan von Lothringen heiratete , und Maria Anna (1718—1744), vermählt 1744 mit Herzog Karl Alexander von Lothringen. Die Stempel für die Stadtansichten von Berlin, Danzig, München, Prag und Wien schnitt derselbe Stempelschneider. Alle Ansichten sind zusammengedrängt und haben im Abschnitt jeweils eine variierende Arabeske. Denkbar ist, dass Martin Brunner die Stempel mit einer Arabeske im Abschnitt geschnitten hat.