Die Kuppa und der Fuß dieses Deckelpokals in Birnform sind mit einem Arabeskendekor in Niello auf vergoldetem Grund verziert. Den Knauf bildet ein sitzender Affe mit Fruchtkorb. Die birnenförmige Kuppa lastet scheinbar auf dem Rücken eines Bauern, der den Stilansatz der Birne in Form eines dicken Astes mit drei Stümpfen geschultert hat. Dies ist gleichzeitig ein Hinweis auf das Praunsche Wappen. Das Beschauzeichen ist undeutlich, das Meisterzeichen entspricht Rosenberg, Bd. 3, Nr. 4757. Damit ist es ebenso wie die Inschrift nach Ulm zu deuten. Möglicherweise handelt es sich um den Goldschmied Hans Pflaum, aber das läßt sich aufgrund der derzeitigen Lage der eingeschränkten ulmischen Goldschmiededokumentation nicht fundiert belegen. Zum Objekt hat sich das originale hölzerne Futteral erhalten. Außen mit Tinte auf dem Deckel des Holzfutterals angebrachte Inschrift: "Diese Trinckgeschirr erkaufft die mark um18 Gulden hat 1 ½ Mark ist 28 ½ lot st (oder sc) Von Ulm (?) 15 october 1576/Es ist darzu gehornett das mans allen Sant steffen Tag sol auff setzen/Vnd Von meines Namens wegen der stefan heist sol lassen mit Rumb Trunk zu des mein gedechnis." Auf der Unterseite findet sich der Prägestempel PvP (ligiert) und mit Tinte bezeichnet: "In eine vorschickhung gehörtt vom Paulus Praun also geordnet 1616." Eine weitere Inschrift befindet sich in der Innenseite des Deckels. Insgesamt besteht das Objekt inklusive Futteral aus vier Teilobjekten: Pokal mit Deckel sowie Futteral mit Deckel.