Bei der Tafel handelt es sich um eines von zwei erhaltenen Fragmenten einer Ausmalung der Stube des Schwäbischen Bundes im Rathaus zu Nördlingen. 1515 malte Schäufelein hierfür ein großes Wandbild mit der Errettung der Stadt Bethulia und des Volkes Israel durch den Tyrannenmord der Heldin Judith (in situ erhalten; sign., dat., Maße: ca. 220 x 430 cm; Metzger 2002, Kat. Nr. 34). Von einem zweiten Werk Schäufeleins für das Nördlinger Rathaus, einem Gastmahl des Herodes, sind nur zwei Fragmente erhalten geblieben: eine Tafel mit tanzenden und tafelnden Gästen (Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen In. Nr. 113) sowie die Enthauptung des Täufers am Flussufer mit Badenden in einer Landschaft (GNM, Gm 583), die ursprünglich den Hintergrund zum Gastmahl bildete (Rekonstruktion Metzger 2002, S. 148, Abb. 117). Metzger datiert die Tafeln um 1525 und bringt sie in Zusammenhang mit einem Eintrag im Stadtkammerrechnungsbuch von 1525: "Dem Hanns Scheuffelin laut seiner Rechnung 8 gulden 1 Ort)". Die Herkunft aus dem Nördlinger Rathaus ist nach einer handschriftlichen Überlieferung durch Johannes Müller um 1800 gesichert. Nach Friedrich W. Doppelmayr, der die Tafel vor 1821 erworben hatte, kam sie zwischen 1821 und 1823 an den Gemäldehändler und Restaurator Schleusner oder Schleuzer in Nürnberg. Ursprünglich befand sie sich in der Bundesstube des 1488 als Defensivbündnis gegründeten Schwäbischen Bundes im Nördlinger Rathaus. Auf diese Rolle des Schwäbischen Bundes als Schutzgemeinschaft spielt die Ikonographie der Stube mit dem vorbildhaften alttestamentlichen Exemplum der Judith an, der es gelang, die Übermacht der Assyrer zu bezwingen.