Rötlicher Scherben, innen und außen weiß zinnglasiert, außen zusätzlich dunkelbau glasiert. Der Krug besitzt einen ausgearbeiteten Stand, mit einem leicht zur Mitte hin aufgewölbten Boden. Der Stand außen ist niedrig mit nach innen geneigter Abschrägung. Ein gekehlter Übergang führt in den birnenförmigen Gefäßkörper, der sich in der Halszone verengt. Der relativ hohe, trichterförmige Hals weitet sich zum Rand hin. Ca. 5 cm unterhalb des Randes ist ein breiter, dünner Bandhenkel angesetzt und in Höhe des Schwerpunktes glatt angarniert. Der Dekor ist friesartig in drei Streifen auf der Schauseite in die dunkelblaue Engobe eingeritzt, so dass dieser in Weiß erscheint. Auf dem ertsen Friesstreifen sind nebeneinander blütenartige Verzierungen aufgereiht, in der zweiten Zone ebenfalls, nur etwas größer. Auf dem dritten Streifen, in Schulterhöhe verlaufend, sind wiederum Blütenformen, z. B. Tulpen, in Umrissen reingeritzt. Der Krug stammt aus Kreisd im Bezirk Schässburg, Siebenbürgen. Gefäße solcher Art entstanden zwischen 1766 und 1848. Aufgrund ihres charakteristischen Dekors, geritzte Motive auf blau glasierten Gefäßen, werden sie auch als Sgraffito-Keramik bezeichnet. Im vorliegenden Fall wurden stilisierte Blütenumrisse friesenartig auf den Scherben geritzt.