Profilierter Rahmen. Vs. Büste Ludwigs XIV. im Profil mit langem Haar, das auf beide Schultern herabfällt. Umschrift: LVDOVICVS. MAGNVS. REX. CHRISTIANISS. (Ludwig der Große, der allerchristlichste König). Am unteren Rand die Initiale des Medailleurs R. Rs. Im Zentrum sitzt die gekrönte Verkörperung von Frankreich in langem Gewand auf Waffentrophäen, ein Szepter in der linken Hand. Vor ihr kniet Alsatia, ebenfalls in langem Gewand, aber mit entblößtem Oberkörper, und nimmt den französischen Schild mit drei Lilien entgegen. Außen herum ein Wappenkranz, in dem sich das Lilienwappen jeweils mit dem Wappen einer derjenigen elsässischen Städte abwechselt, die sich zum Zehnstädtebund zusammengeschlossen hatten: Rosheim, Munster, Kaysersberg, Turckheim, Haguenau, Colmar, Sélestat, Wissembourg, Landau und Obernai. Umschrift: CIVIT. X. IMPERIAL. IN. DITIONEM. GALL. CONCEDVNT (Zehn Reichsstädte begeben sich unter die französische Herrschaft). Im Abschnitt: FIDES. ALSATIAE. (Treue des Elsass). 1354 gründeten zehn freie Reichsstädte im Elsass ein Bündnis zur gegenseitigen Verteidigung ihrer Rechte und Freiheiten. Erst später nannte man dieses Übereinkommen Zehnstädtebund oder Dekapolis. Im Westfälischen Frieden hatte Kaiser Ferdinand III. das Elsass an Ludwig XIV. abgetreten, doch behielten die zehn Reichsstädte ihre Reichsunmittelbarkeit. Diese unklare Rechtslage führte zu Auseinandersetzungen zwischen Ludwig XIV. und den elsässischen Reichsstädten. 1673 befand sich das Elsass bereits in französischer Hand, die Reichsstädte wurden geschleift und die Bürger entwaffnet. Als letzte freie Stadt musste sich 1681 Straßburg ergeben (Kat. 267, 268). Bis 1684 gelang es dem französischen König, die noch bestehenden reichsrechtlichen Bindungen des Zehnstädtebundes aufzuheben, womit die Reichsstädte auf Selbstverwaltung, Befestigung und eigene Truppen verzichten mussten. Die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche sowie der Gebrauch der deutschen Sprache blieben unangetastet.