Vs. Brustbild des Kaisers von vorn, auf dem Kopf eine mit Edelsteinen besetzte Krone, an der seitlich herabfallende Schmuckgehänge (Pendilien) befestigt sind. Die Umrisslinie des Kopfes markieren dichtgesetzte Perlen; Mund, Nase, Augen und Augenbrauen sind äußerst schematisch wiedergegeben. Von der Umschrift sind einzelne Buchstaben zu erkennen, wohl H VS des Kaisernamens HENRICVS. Rs. Eine mehrtürmige Burg, umgeben von einer hohen gerundeten Stadtmauer, wovon nur der untere Teil und von der Umschrift lediglich Reste von Buchstaben auf der Münze erscheinen. Schon Kaiser Heinrich III. hatte wohl um 1040 das Markt-, Münz- und Zollrecht von Fürth nach Nürnberg verlegt, jedoch nahm die Münzstätte ihren Betrieb offenbar nicht sogleich auf. Hermann Dannenberg wies eine recht ähnliche Münze Kaiser Heinrich IV. zu, machte aber keinen Vorschlag zur Lokalisierung. Als erster nahm Heinrich Buchenau 1910 aufgrund neuer aus dem „Balkanfund“ gewonnener Kenntnisse die Königliche Münzstätte Nürnberg als Prägeort dieser Münze in Anspruch, und Herbert J. Erlanger lässt seine Geschichte der Königlichen Münzstätte Nürnberg mit dieser Münze beginnen. Buchenau und Erlanger berufen sich auf kein Original, sondern auf die Umzeichnung bei Dannenberg. Der Münztyp ist abhängig von gleichzeitigen Regensburger Pfennigen, die Wolfgang Hahn ebenfalls Heinrich IV. zuweist. Bernd Kluge dagegen denkt an eine spätere Entstehung der Münze unter Kaiser Heinrich V. nicht vor 1120.