Titel
auf die Liebe
Allgemeine Bezeichnung
Medaille
Inventarnummer
Med13931
Sammlung
Münzen-Medaillen
Anzahl der Teile
1
Herstellungsort
Nürnberg
Herstellungsdatum
um 1685/1690.
Hersteller
Maße
Dm. 40 mm, 18,50 g.
Material und Technik
Silber, geprägt
Standort
Derzeit nicht ausgestellt
Beschreibung
Vs. Zwei nur mit einem wehenden Tuch bekleidete Putten, ausgestattet mit kleinen, durchscheinenden Flügeln, die sie als Eroten kenntlich machen, bemühen sich, an einer langen rauchenden Fackel eine zweite anzuzünden. Dargestellt sind sie in konzentrierter Beschäftigung, jedoch locker bewegt. Am unteren Rand die Initialen des Medailleurs GH. Die Umschrift interpretiert gleichnishaft die Darstellung: WIE DAS LICHT VOM FEVR ENTFLAMT.
Rs. Die beiden Putten umfassen und liebkosen sich, der Knabe hat die brennende, nach unten gerichtete Fackel mit dem Tuch an seinem Körper festgebunden, das Mädchen hält die ihre in der Hand. Am unteren Rand die Initialen LGL. Die Umschrift setzt diejenige der Vorderseite fort: ALSO LIEB VON LIEBE STAMMT.
Im 17. Jahrhundert kam die Sitte auf, zu wichtigen Anlässen im Leben eines Menschen Medaillen zu schenken, die in ihren Bildern Bezug auf das Ereignis nehmen. Liebe und Freundschaft waren ein beliebtes Thema, und Medaillen hierauf wurden in großer Zahl hergestellt. In der Emblemliteratur bedeutet die nach unten gehaltene Fackel, die verlöschen wird, das Erkalten der Liebe, worauf das Medaillenbild hier wohl nicht anspielt.
Vermerk am Objekt
Inschrift: ALSO LIEB VON LIEBE STAMMT. (Rs.)
Literatur
Caspar Gottlieb Lauffer: Das Laufferische Medaillen-Cabinet. Nürnberg 1742. Link zur Bibliothek
Hans Jürgens: Wann lebte und arbeitete der amtliche Eisenschneider der Reichsstadt Nürnberg Georg Hautsch. In: Money Trend, Bd. 20, H. 4, 1988, S. 40—41.
Hermann Maué: Erwerbungen. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2004, S. 206.