Kabinettschrank, bestehend aus: Untergestell, Sockel, Mittelteil, Oberteil und Aufsatz mit Bekrönung. Das vollständig zerlegbare Untergestell auf fünf gekehlten Holzfüßen und mehrfach verkröpfter Tischzarge, die drei vorderen Beine als Pilaster ausgeführt; Mittelteil aus Sockel mit Schubkästen und einem zurückgesetzten rechteckigen Kasten mit korinthischer Säulenordnung auf sechs profilierten Marmorfüßen ruhend; hinter der Tür des zentralen Kastens ein loser Kasten mit Sternmotiv, hinter dem auf drei Seiten insgesamt 21 Schubladen unterschiedlicher Größe zu finden sind; darauf ein eingezogener, doppelstöckiger Kasten mit Bekrönung. Furnier als Ebenholzimitat ausgeführt, mit steigem, schwarzbraunem asphalthaltigem Überzug, mit Ruinenmarmortafeln und verschiedenen Schmucksteinen, u.a. Lapislazuli in "Pietre Dure"-Technik verziert; vergoldete Messingbeschläge. Ursprünglich Teil eines Paares (s. Objektgeschichte) Das Möbel gehört zu einer Gruppe schwarzfarbiger Augsburger Prunkschränke, die um 1660/1680 entstanden. Um die Wirkung kostbaren Ebenholzes zu erzeugen, wurden die Furniere einheimischer Hölzer mit einer asphalthaltigen Rezeptur behandelt. Die Wirkung der Fassade des Prunkmöbel zieht ihren Reiz aus dem Kontrast der hellen Marmortafeln und dem fast schwarzen Holz.