"Auf gewelltem Rand ein gebuckelter Fuß mit eingezogener und oben kugelig verdickter Überhöhung in der Mitte. Die Buckel sind als Blüten getrieben und weißsilbern aus der übrigen Vergoldung ausgespart. Als Schaft tanzt eine ehemals in Rot und Grün bemalte Knabenfigur mit Röckchen und Schärpe auf einer Kugel, in der Linken hält sie einen Schäferstab. Zur Cuppa führt ein ebenfalls kaltbemaltes Rohr, das mit Henkelchen versehen ist und in geschnittenem Silberblattwerk endet. Die Cuppa stellt eine geöffnete Tulpenblüte dar, auf der Wandung sind einzelne getriebene Blattformen sichtbar, die z. T. weißsilbern belassen wurden. Ein flachgewölbter Deckel, entsprechend der Cuppa verziert, verschließt das Gefäß; ihn bekrönt eine in kalten Farben bemalte Vase mit Frucht und Blüte. Im Fuß befindet sich eine silberne Platte mit der gravierten Inschrift "FLORIDANO SVO/ Alcidor. Myrtillvs/ Paloemon. Ferrando Rosin/ dan. Damon II. Polyanthus/Periader. Poliander,/ quicquid huius est / sacram esse / volunt." Als Umschrift ein Chronostichon: "Voto ConspIrant sIngVLI aD VnVM", aufzulösen in die Jahreszahl 1673. Der Tulpenpokal war ein Geschenk des Dichters Sigmund von Birken an den Pegnesischen Blumenorden, jene bekannte Nürnberger Poetengesellschaft, deren Vorstand er war." (Aus: Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500-1700. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. München 1985, S. 301) Zum Pokal gehört ein Futteral.