Zu dem mit einem Deckel versehenen kelchförmigen Ziborium gehört eine separate, wohl etwas später hinzugefügte Krone (KG 1275). Der Kelch zeigt am runden Fuß und am Korb der Cuppa getriebene Engelsgestalten, die in fruchttragende Weinstöcke, dem christlichen Symbol des ewigen Lebens, eingespannt sind. Den gegossenen, balusterförmigen Nodus und den Deckel zieren Cherubinsköpfchen. In diese Treibarbeit sind bei jedem Gefäßteil farbige, ovale Emailmedaillons, gerahmt von mit Halbedelsteinen besetzten Lorbeerkränzen, eingefügt. Am Fuß handelt es sich bei den dargestellten Heiligen um Barbara, Elisabeth und Franziskus, am Nodus um Christus, Maria, Joseph und um die Dreifaltigkeit, Taufe Christi und die Kommunion der Maria am Korb. Die drei Medaillons zwischen den Cherubinköpfchen auf dem Deckel stellen Petrus, Paulus und einen Engel mit der Hostie dar. Die Schmucksteine, welche auch auf dem Deckel bekrönenden Kreuz wiederkehren, wurden auf der Unterseite der Medaillons - wohl in neuerer Zeit - entfernt, um die Krone anzupassen. Der Kelch weist das von Franz Keßler verwendete Meisterzeichen und das Münchner Beschauzeichen ("Münchner Kindl") auf. Die zugehörige Krone ist dem Beschauzeichen nach etwas später entstanden, trägt aber auch das Meisterzeichen Keßlers und eine Münchner Beschau.