Der Leuchter besteht aus zwei sechseckigen Platten. Jede Platte besitzt zentral eine kleine Öffnung durch die eine gedrehte Eisenstange geführt ist, der die zwei Platten so miteinander verbindet, dass sie parallel übereinander sitzen. An der unteren Platte ist an jeder Ecke ein Stab mit viereckiger Platte am Ende angebracht. Diese Vorrichtung diente als Kerzenhalter. Die Platte ist - wie die obere - auf der Unterseite bemalt. Sie zeigt zwei Wappen. Links das von Martin Behaim, rechts das seiner Frau Joãna de Macedo. Hinter Behaims Wappen ist eine Frau unter einem Spruchband mit dem Text "Desiderio te Desideravi" dargestellt. Unter den Wappen ist die Jahreszahl 1490 angebracht. Der senkrechte Rand der Platte ist ebenfalls mit einer Inschrift verziert:"Serenissimi Portugalie Regis Martinus Beheimus, miles auratus, Affricanos Mauros fortiter debellavit et ultra finem Orbis terre uxoravit". Die gedrehte Eisenstange dient als Abstandhalter sowie als Verbindung der zwei sechseckigen Platten. Die Unterseite der oberen Platte zeigt mittig ein Wappen, das zusammengesetzt aus den zwei Wappen der unteren Platte ist. Wie dort ist auch hier auf der linken Seite Behaims und auf der rechten das seiner Frau gezeigt. Darunter ist ein geschwungenes Spruchband gemalt, auf dem "In memoriam eius" geschrieben steht. Links von dem Wappen kniet betend eine männliche Figur mit schulterlangen Haaren in spätgotischer Rüstung, die Martin Behaim darstellt. Ihm gegenüber kniet eine weibliche Figur mit einem nach hinten wehenden Schleier: Behaims Frau Joãna de Macedo. Auf die rechte obere Seite des Wappen stützt sich eine kleine Halbfigur. Vermutlich handelt es sich hierbei um den gemeinsamen Sohn der beiden, der ebenfalls Martin hieß. Durch ein gewelltes Wolkenband von den drei Figuren getrennt, ist die halbfigurige Muttergottes mit Christus auf dem Arm dargestellt. Flankiert wird sie auf jeder Seite von einer gekrönten nimbierten weiblichen Figur. Die zu Marias Linken angebrachte Figur hält in der linken Hand einen Kelch mit Hostie. Auch hier ist der vertikale Rand der Platte ist mit einer Inschrift versehen: "Joanna Capitanei Portugaliae Regni filia, insularum Azorum Catheridum, domini Flandrie novae Uxor Domini Martini Bohemi Militis Foelix memoria". Nach oben wird die Platte bekrönt von einem Rand aus Eisen, der in durchbrochener Arbeit stilisierte Blätter zeigt. An den sechs Ecken sind gedrehte Stäbe angebracht, die nach oben in Ösen enden. Sie laufen in einem Punkt zusammen und werden dort von Haken gehalten, die an einer Aufhängevorrichtung befestigt sind. -- Das Allianzwappen der unteren Platte mitsamt der Datierung 1490 könnte dafür sprechen, dass diese Platte bereits durch Martin Behaim d.Ä,. selbst in Auftrag gegeben wurde, als er 1490 zur Aufteilung des elterlichen Erbes nach Nürnberg gekommen war. 1519 wurde diese Platte offensichtlich im Auftrag seines gleichnamigen Sohnes mit der oberen Platte zu dem Leuchter verbunden, der dann zusammen mit einem Totenschild mit den Wappen Behaim d.Ä. und seiner Gemahlin in die Nürnberger Katharinenkirche gestiftet wurde. Nach der Beschreibung Murrs von 1801 befanden sich zwischen den beiden Platten "Felsen mit kleinen Kapellen und dem liegenden Bild der heiligen Katharina"; (zitiert nach Anzeiger des GNM 1857). Der Verbleib dieser Bestandteile ist nicht nachzuvollziehen.