"Die zierliche Büste des Heiligen ruht auf einem breit gelagerten Sockel mit großen Volutenfüßen. Der hl. Willibald ist als Bischof mit edelsteinbesetzter Mitra und prächtig gemustertem Pluviale dargestellt. Die Attribute, zwei Palmwedel mit Ampullen (Walburgisöl) links, und der Krummstab rechts, werden von sitzenden Engelsputten vorgewiesen. Das auch auf der Rückseite ganz ausgearbeitete Pluviale wird von einer mit einm grünen Glasstein besetzten Schließe zusammengehalten, während sich der eigentliche Reliquienbehälter unterhalb der Schließe als gerahmte Glaskapsel (mit kleinen Knochenresten) befindet. Die Büste ist streng frontal gestaltet, die Arme des Heiligen sind nicht angedeutet, dafür bricht sich das Gewand über dem Sockel in Falten. Der Kopf ist extra gearbeitet und der Büste eingefügt. Die Mitra aus getriebenem Silber trägt auf der Vorderseite filigranes Rankenwerk mit gefassten Türkisen, Smaragden, rot folierten Glas- und Straßsteinen im Rosenschliff. An Drähten hängen zwei Tänien der Mitra über dem Rücken herab. Der rechteckige, an den Ecken abgeschrägte Sockel ist mit Kymation und Akanthusfries verziertem Silberblech belegt. Vorn ist in der Mitte das Wappen des Eichstätter Bischofs, Marquart II., Schenk von Castell (1636-85), zu erkennen, der diese Büste wohl für Eichstätt gestiftet haben dürfte. An den Schrägseiten des Sockels ist die Jahreszahl "1642", an der linken Schmalseite "ST.VALBURGA.ORA.PRO.NOBIS", an der rechten "ST.WILLIBALDUS.ORA.PRO.NOBIS" eingraviert." (Aus: Ausst. Kat. Deutsche Goldschmiedekunst 1987, S. 259.)