Made in Augsburg
Die Idee, Saiten durch einen Hammer anzuschlagen, statt diese wie beim Cembalo durch einen Federkiel anzuzupfen, wurde um 1700 in Italien entwickelt. Den entscheidenden Schritt zur Durchsetzung dieser neuen Technologie machte Johann Andreas Stein aus Augsburg, einer der wichtigsten Klavierbauer der Musikgeschichte. Er erfand eine Flügelmechanik, die mit sehr wenigen Bauteilen auskommt, leicht zu warten ist und äußerst sensibel auf deWeiterlesen

Made in Augsburg
Die Idee, Saiten durch einen Hammer anzuschlagen, statt diese wie beim Cembalo durch einen Federkiel anzuzupfen, wurde um 1700 in Italien entwickelt. Den entscheidenden Schritt zur Durchsetzung dieser neuen Technologie machte Johann Andreas Stein aus Augsburg, einer der wichtigsten Klavierbauer der Musikgeschichte. Er erfand eine Flügelmechanik, die mit sehr wenigen Bauteilen auskommt, leicht zu warten ist und äußerst sensibel auf den Anschlag des Spielers reagiert. Aufgrund ihrer verschiedenen Bauteile trägt sie heute den Namen „Prellzungenmechanik“. Mit seiner Erfindung begründete Stein die berühmte Wiener Klavierbautradition, da seine Mechanik dort aufgenommen und weiterentwickelt wurde.

Piano und Forte
Die Erfindung des Klaviers in Florenz um 1700 war eine kleine Revolution, nicht nur, weil dadurch der Hammer den Federkiel beim Saitenanschlag ersetzte. Die neuartige Mechanik ermöglichte es, erstmals die Lautstärke allein durch entsprechenden Druck auf die Taste zu regulieren. Register wie beim Cembalo waren nun nicht mehr nötig. Das neue stufenlose Spiel von leise und laut – italienisch „piano e forte“ – war Namensgeber für das Pianoforte, oder kurz: Piano. Wenngleich heute vor allem historische Flügel als Hammerflügel bezeichnet werden, hat das Alter des Instruments auf diese Bezeichnung keinen Einfluss. Auch der moderne Konzertflügel ist technisch betrachtet ein Hammerflügel.

Mozart klingt
Äußerlich unterscheiden sich die frühen Hammerflügel allerdings deutlich von modernen Instrumenten. Statt auf drei, stehen sie meist auf vier oder fünf Beinen. Die heute so typische Lyra mit den Fußpedalen gab es noch nicht. Die Funktion des heutigen rechten Pedals, die Aufhebung der Dämpfung, existierte aber durchaus. Sie wurde durch zwei mit den Knien zu bedienende Hebel unter der Klaviatur betätigt. Ebenfalls augenfällig ist die filigrane, dünnwandige Bauweise. Noch gab es keine Metallstreben oder schwere eiserne Gussplatten über dem Resonanzboden, wie sie der tonnenschwere Saitenzug moderner Flügel erforderlich macht. Dementsprechend waren die frühen Flügel viel leiser als heutige Instrumente. Von Wolfgang Amadeus Mozart wissen wir, dass er die Instrumente aus der Werkstatt Steins sehr schätzte. Zu seiner Zeit galten sie als das Beste, was an Flügeln zu bekommen war.
 

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Allgemeine Bezeichnung
Hammerflügel
Inventarnummer
MIR1097
Sammlung
Musikinstrumente
Klassifikation
Hammerflügel
grand pianoforte
314.122-4-8
(Eigentliche) Brettzithern Mit Resonanzkasten (Kastenzither)
(Eigentliche) Brettzithern Mit Resonator
(Eigentliche) Brettzithern
Brettzithern
Einfache Chordophone oder Zithern
Chordophone
Anzahl der Teile
1
Hersteller
Stein, Johann Andreas (Hersteller)
Herstellungsdatum
1788
Herstellungsort
Augsburg / Deutschland
Augsburg / Deutschland
Standort
Dauerausstellung Musikinstrumente
Maße
Mensur c2: 296 mm
Korpusbreite ohne Profilleisten: 955 mm
Korpusbreite mit Profilleisten: 968 mm
Korpuslänge ohne Profilleisten: 2137 mm
Korpuslänge mit Profilleisten: 2158 mm
Länge der Diskantflanke ohne Profilleisten: 575 mm
Korpushöhe vorne ohne Deckel: 228 mm
Stichmaß: 474 mm
Länge der Diskantflanke mit Profilleisten: 604 mm
Material und Technik
Bassflanke: Nadelholz; übrige Wände: Nadelholz, mit Kirsche furniert; Deckel: Kirschholz; Resonanzboden: Fichte; Unterboden: Fichte

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 13: Dauerausstellung Musikinstrumente

Hammerflügel, Stein
Fortepiano, Stein
Hammerflügel, Stein, Klangbeispiel 2
Sound Example
Hammerflügel, Stein, Klangbeispiel 1
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