Samson reißt den Tempel ein (MM157)

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Titel

Samson reißt den Tempel ein

Allgemeine Bezeichnung

Glasgemälde, Kabinettscheibe, Rechteckscheibe

Inventarnummer

MM157

Sammlung

Gemälde bis 1800

Klassifikation

Glasmalerei AAT-DE
Glasgemälde AAT-DE
Kabinettscheibe GND
Rechteckscheibe

Anzahl der Teile

Hersteller

Kreis um Jörg Breu GND

Herstellungsdatum

um 1540/50

Herstellungsort

Standort

Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

Maße

H. 19,6 cm, B. 14,1 cm

Material und Technik

weißes Hüttenglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb

Darstellung

Das Motiv der einstürzenden Tempelhalle und der von Trümmern begrabenen Menschen geht letztlich auf die Darstellung auf der Nordwand der Sala dei Giganti im Palazzo del Tè in Mantua von Giulio Romano (im März 1532 begonnen, gegen 1535 abgeschlossen) zurück. Die Ausmalung dieses Saales zählt zu den fantastischsten und überwältigendsten Leistungen der italienischen Renaissance. Die neue Bilderfindung wurde unter anderem von Augustin Hirsvogel auf die Darstellung des Tempelsturzes von Simson übertragen (Kupferstich B 1.76, dat. 1547; The Illustrated Bartsch 18, 1982, S. 170). Dieser diente ebensowenig wie die beiden Kupferstichversionen von 1549 und 1562 von Cornelis Massys (Antwerpen um 1508-nach 1562; The Illustrated Bartsch 18, S. 66) als Vorlage für das Glasgemälde. Eine abweichende Darstellung zeigt auch der Holzschnitt von Hans Sebald Beham B. 230 (The Illustrated Bartsch 15, S. 148).

Beziehung zu anderen Objekten

auf eine vergleichbare Vorlage geht auch die 1572 datierte Rundscheibe MM 741 mit demselben Motiv zurück;

Beschreibung

Der geblendete Samson reißt die beiden tragenden Säulen des Tempels ein, dessen herabstürzende Trümmer ihn und die am Opferfest anwesenden Philister erschlagen.

Vitrinentext

Das Motiv des Tempelsturzes orientiert sich an Giulio Romanos berühmtem Saal der Giganten (1532–1535) im Palazzo del Tè in Mantua. Die Bilderfindung wurde über die Graphik verbreitet und von vielen Künstlern aufgegriffen.

Samson Pulls Down the Temple. Clear glass, black vitreous paint and yellow stain. The Fall of the Temple is inspired by Giulio Romano’s famous Hall of the Giants (1532–1535) in the Palazzo del Tè in Mantua. The image created was circulated through prints and taken up by many artists.

Literatur

August von Essenwein: Katalog der im germanischen Museum befindlichen Glasgemälde aus älterer Zeit. Nürnberg 1898, S. 22.

Ernst Buchner: Jörg Breu als Maler. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Kunst. Hrsg. von Ernst Buchner/Karl Feuchtmayr. Bd. 2: Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance. Augsburg 1928, S. 372.

Daniel Hess. In: Renaissance. Barock. Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hrsg. von Daniel Hess und Dagmar Hirschfelder. (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Band 3) Nürnberg 2010, S. 49, 453, URL: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/293 [28.08.2017].

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 1: Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

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