Das mit einer Blattkrone gezierte Haupt ist von kurzem Lockenschopf, Schnurrbart und geteiltem kurzen Kinnbart umrahmt. Der schöne Brunnen auf dem Nürnberger Hauptmarkt, eines der frühesten Platzdenkmäler, das Architektur und Skulptur verbindet, zeigt im Hauptgeschoß sechzehn Statuen, nämlich die sieben deutschen Kurfürsten sowie die neun "Guten Helden" . Diese Idealgestalten ritterlicher Tugenden sind der Antike, dem Judentum und der christlichen Welt entnommen. Von den Kurfürsten haben sich fünf- teilweise beschädigt - erhalten: Köln, Trier, Böhmen, Brandenburg, Sachsen; von den Helden blieben als Statuen übrig: Caesar, Josua, Gottfried von Bouillon. Das Denkmal von rechtssymbolischer Bedeutung entstand in einer Bauhütte die sich an gleichzeitiger Prager Plastik orientierte. Besondere Qualität zeigt der Kopf des sagenhaften Königs Artus. Durch seinen verinnerlichten Gesichtsausdruck erschließt er eine für die damalige Zeit neue Dimension menschlichen Selbstverständnisses. Die Züge sind eher versonnen als kühn, weisen eher auf einen Denker als auf einen Herrscher. Die Brunnenfiguren stellen wohl Könige und Fürsten dar, interpretieren sie aber aus der Sicht des Bürgers, also des vorurteilsfreien Standes der aufstrebenden Handelsstädte.