Portallöwe von der Wiener Schottenkirche (Pl.O.2722)

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Titel

Portallöwe von der Wiener Schottenkirche

Allgemeine Bezeichnung

Figur aus Kalksandstein

Inventarnummer

Pl.O.2722

Sammlung

Skulptur bis 1800

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

um 1240

Herstellungsort

Niederösterreich; Wien, ID: 1131789; Wien

Standort

Dauerausstellung Mittelalter

Maße

H. 38 cm; B. 34 cm; L. 53 cm

Material und Technik

Kalksandstein (Lithothamnienkalk des Tertiärs)

Zustandsbeschreibung

Am Rückende horizontale Fläche zwecks Verbindung mit der Mauer. Starke Verwitterung. Abstoßungen besonders an der linken Hinter- und der rechten Vorderpranke, ferner am Kopf. Reste einer späteren Bemalung mit bräunlicher Ölfarbe.

Beschreibung

Der Löwe liegt, geradeaus blickend. Hinten Ansatz zu einem Pfeiler. Der Schweif ist durch das linke Hinterbein gezogen und liegt auf dem Rücken. Die Mähne ist in einzelne kannelierte Docken aufgeteilt. Die Augen sind gebohrt, die Sterne waren ursprünglich eingelegt, ebenso die Ohren. Reste einer gelbbraunen Ölfarbenbemalung. Der Löwe wurde mit einem noch am Ort befindlichen Gegenstück 1892/93 im Mauerwerk der Südwand des Querschiffs der Schottenkirche in Wien gefunden und befand sich bis 1933 im Schottenklosterarchiv.

Vitrinentext

Die stark plastisch modellierte Skulptur gehörte zum Schmuck einer ehemaligen Pforte im südlichen Querhaus der Wiener Schottenkirche. Der Löwe hält ein menschliches Haupt in den Pranken. Sein Schweif ist um linken Hinterlauf und Flanke gezogen. Schon in der vorchristlichen Kunst ist der Löwe als Torwächter geläufig. Er gilt als Symbol des Dämonischen. Am Kirchenportal besitzt das Abbild des Tieres Unheil abwehrenden Charakter und Wächterfunktion.

Literatur

Hermann Filitz (Hrsg.): Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, Bd. 1. Früh- und Hochmittelalter. München 1998, Nr. 138 (Friedrich Dahm).

Martina Pippal: Die Sphinx von Fischlham. In: Fs. Gerhard Winkler zum 70. Geburtstag = Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins, Bd. 149, 2004, S. 395-402, hier S. 396, Abb. 7.

Stafski, Heinz: Die Bildwerke in Stein, Holz, Ton und Elfenbein bis um 1450 (Die mittelalterlichen Bildwerke Bd. 1). Nürnberg 1965, S. 32, Abb. Nr. 12.

Brauneis, Walter: Die Freilegung romanischer Bauteile der Wiener Schottenkriche. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, Bd. 24, 1970, S. 68.

1000 Jahre Babenberger in Österreich. Ausst.Kat. Stift Lilienfeld. Wien 1976, S. 492, Nr. 902.

Die Schotten in Wien. Auf den Spuren der Gründerväter. Ausst.Kat. hrsg. v. Martin Czernin. Wien 2003, S. 32--33, Abb. 78.

Zander-Seidel, Jutta: De Bestiis oder Von den Tieren. In: Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert, Nürnberg 2007, S. 192--202, S. 196.

Kammel, Frank M.: Ornament und Bildmagie: Mittelalterliche Bauskulptur. In: Mittelalter. Kunst und Kultur von der Spätantike bis zum 15. Jahrhundert (DIe Schausammlungen des germanischen Nationalmuseums, Bd. 2), Nürnberg 2007, S. 196, 223, 224 Abb. 205, S. 416, Kat.Nr. 321..

Eser, Thomas: Löwenbilder, Löwenmähren. Mittelalterliche Vorstellungen vom König der Löwen. In: Vom Ansehen der Tiere. Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum , Bd. 11. Nürnberg 2009, S. 22--23.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 8: Dauerausstellung Mittelalter

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