Titel
Bildrelief der Vierten Station des Nürnberger Kreuzwegs: Christus begegnet Veronika mit dem Schweißtuch
Allgemeine Bezeichnung
Relief
Inventarnummer
Pl.O.2927
Sammlung
Skulptur bis 1800
Anzahl der Teile
1
Hersteller
Adam Kraft (m 1455/60-1509)
Herstellungsdatum
um 1487/90
Herstellungsort
Proviso
Leihgabe. Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg
Maße
H. 130 cm, B. 167 cm, T. ca. 30 cm
Material und Technik
Nürnberger Burgsandstein, ursprünglich teilgefasst
Zustandsbeschreibung
Schergen teilweise nur fragmentarisch erhalten. Drei Schergen sind noch erkennbar. Die Rahmeneinfassung und die Relieffläche durch Natur- und Gußstein stark ergänzt.
Beschreibung
Das vierte, am stärksten zerstörte Stationsrelief führt an das Portal eines Hauses, aus dem Veronika gefolgt von einer Magd mit geflochtenem Haupthaar, heraus- und Christus entgegentritt. „Hier hat Cristus sein heiligs angesicht der heiligen Fraw Veronica auf iren Slayr gedruckt vor irem Haus Vc [500] Sryt von Pilatus Haws“. Christus wendet sich der Frau mit seinem geschulterten Kreuz zu. Mit beiden Händen präsentiert sie das Tuch, das er ihr soeben zurückreichte und das bereit das Antlitz des Erlösers trägt, die Vera Ikon. Kraft setzte der wesentlichen Bewegungsrichtung im Relief Veronika als Moment des Einhalts entgegen. Die Figur des Kreuzträgers besetzt die Mitte des Bildfelds und scheidet so in eine Hälfte der Ruhe, in der sich die Blicke Jesu und der Frau mit dem Tuch begegnen. Hinter seinem Rücken dagegen drängten sich die Söldner in ungeordneter Weise.
Vitrinentext
Angeblich zeichnete sich das Antlitz Christi durch Blut und Schweiß auf einem Leintuch ab. Das nach Rom gelangte textil galt im Mittelalter als eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit. Trotz starker Fragmentierung vertreten die markigen Gestalten die zupackende Erzählkraft des Bildhauers eindrucksvoll.
Veronica Offers her Veil to Christ. Legend tells that Christ’s face was imprinted in blood and sweat on a linen cloth. The cloth that reached Rome was regarded, during the Middle Ages, as one of the most precious relics of Chritianity. Despite heavy damage, the forceful figures effectively document the sculptor’s gripping narrative power.
Veronica Offers her Veil to Christ. Legend tells that Christ’s face was imprinted in blood and sweat on a linen cloth. The cloth that reached Rome was regarded, during the Middle Ages, as one of the most precious relics of Chritianity. Despite heavy damage, the forceful figures effectively document the sculptor’s gripping narrative power.
Literatur
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Helge Weingärtner: Rezension zu Kammel 2018. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 107 (2020), S. 555f.
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