Vollrunde Figur mit leicht abgeflachter Rückseite auf Wolkensockel. Die rückwärtige Begradigung vor allem der Wolkenpartie schließt eine Allansichtigkeit des Engels aus und lässt die rechte Gesichtshälfte nur im Dreiviertelprofil einsehbar werden. Der Engel schwebt mit halb ausgebreiteten Flügeln von rechts (vom Betrachter aus gesehen) heran; der rücklings ausgestreckte linke Fuß berührt fast den unteren Sockelrand. Der Blick des Engels ist nach vorn gerichtet. Der Engel erhebt die rechte Hand mit emporzeigender Geste in Kopfhöhe, während er in der seitlich zurückgestreckten Linken ursprünglich wohl eine Lilie hielt. Der jugendliche, schlanke Körper wird von einem bodenlangen, weiten, in der Taille gegürteten Gewand verhüllt, das jedoch die linke Brustseite und den linken Arm freilässt, oberhalb des linken Knies mit einer Brosche hochgerafft wird und zwischen den Unterschenkeln nach vorn schwingt. Ein kniekurzer Überrock flattert an der linken Körperseite mit hochgeschlagenem Saum zurück. Seine diagonalen Faltenzüge werden von dem über der linken Hüfte in den Gürtel gesteckten Manteltuch gekreuzt, das bis in die Höhe des rechten Knies herabgezogen ist, neben der rechten Hüfte einen Bausch bildet und den Rücken bedeckt. Der Engel trägt Sandalen, deren kompliziert geführte, dünne Bänder bis zu den Waden reichen. Das schmale Gesicht mit den auffallend großen Augen, der schlanken geraden Nase, dem schmallippigen, leicht geöffneten Mund und dem kleinen, festen Kinn wird von knapp schulterlangen Locken gerahmt, die sich - ausgehend von der glatt belassenen, nur durch eingekerbte wellige Haarlinien belebten Kalotte - zu buckelförmigen, vom Kopf abstehenden, kräftig eingerollten Strähnen verdichten und an der linken Kopfseite eine lange Korkenzieherlocke bilden. Die großen Flügel besitzen eine nahezu gerade Oberkante, die sich am Außenrand kräftig hochbiegt und so den Ausgangspunkt der S-förmigen Biegung der langen Schwungfedern akzentuiert. Die Flügel bestehen aus stark zerzausten, sich hochbiegenden Federn, deren untere zu je vier Gruppen zusammengefaßt sind. Die Wolke besteht aus flächig übereinandergeschobenen, flachen Ballen mit gekerbten Rändern. Angesetzt sind der linke Flügel und der ergänzte, mittels zweier Zwischenstücke angepaßte rechte Flügel, außerdem der linke Unterarm und die seitlichen Wolkenballen z.B. unter dem rechten Fuß des Engels, die mit waagerechten, angeschnitzten Stegen befestigt sind. Fein bearbeitet; Iris flach, von vertieftem Ring nach außen begrenzt, Pupille vertieft; Lidränder bandartig verdickt; Zähne als Leiste geschnitzt, die Zungenspitze ist sichtbar. Die Trennung von Gewand, Überrock und Mantel ist nicht konsequent durchgeführt. An der Rückseite in der Taille ein Bohrloch zur Befestigung.