Beschreibung
Der ovale Umriß der Skulptur ist mehrfach durchbrochen. Dadurch entsteht der Eindruck ineinander fließenden Bahnen, die kurvig verlaufen und ein inneres Volumen umschließen. Dieses Volumen oder "Leere" ist ein Bestandteil des plastischen Gefüges.
Vitrinentext
»Wir wollen nicht die Natur nachahmen. Wir wollen nicht abbilden, wir wollen bilden. Wir wollen bilden, wie die Pflanze ihre Frucht bildet.«
Arp wollte die verloren geglaubte Verbindung zu dem Natur-Urgrund wieder herstellen. Er versuchte sich den Geheimnissen des Schöpfungsaktes, dem allumfassenden Wachstumsprozess der Natur zu nähern, indem er seine gefundene plastische Form nicht als Endpunkt, sondern als eine Variation aus dem Schatz unendlicher Möglichkeiten begriff. Er gestaltete mit eigenen Worten »Sinnbilder der ewigen Verwandlung und des Werdens der Körper«.
Geprägt von Kandinskys Ideen der Abstraktion wandte sich Arp, der Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich war, 1925 dem Surrealismus zu und vertraute nun bei der Formfindung auf dessen Methode der »écriture automatique«. Die Surrealisten glaubten mit dieser Form des »Denk-Diktats ohne jede Vernunft-Kontrolle«, eine hinter der Erscheinung liegende Über-Wirklichkeit zu Tage fördern zu können.
Zeit seines Lebens stellte Arp den Prozess des künstlerischen Arbeitens und dessen tiefe Verbundenheit mit dem Weltgesetz in den Mittelpunkt seines Schaffens.
In den 50er Jahren erlangte diese Kunstauffassung bei der nachfolgenden Künstlergeneration höchste Aktualität. Auch hier galt es mit »größter Ungeniertheit« und »fruchtbarster Anarchie« der Hand freien Lauf zu lassen, um die unmittelbare Niederschrift jener Tiefenschichten zu erhalten, die sich bis dahin dem bildhaften Ausdruck entzogen. Bezeichnend für die Bedeutung der Ideen Arps für die Kunst der Nachkriegszeit ist das große Interesse an seinen Schriften. So wurde in Deutschland 1955 seine Anthologie »Unsern täglichen Traum... Erinnerungen, Dichtungen und Betrachtungen aus den Jahren 1914-1954« veröffentlicht.
Der Titel der Plastik aus Arps reifen Schaffensjahren spielt auf den Lehrsatz des griechischen Naturforschers Claudius Ptolemäus an, der besagt, das Weltzentrum sei hohl und werde erst durch das es Umgebende gebildet.
Hans Arp attempted in his work to come closer to the process of growth in nature. He understood the sculptural form he had found not as an end point, but rather as a variation on endless possibilities. The title of the sculpture from Arp's mature creative years alludes to a proposition put forward by the Greek scientist Claudius Ptolemy. It states that the center of the world is hollow and only receives form from all that encompasses it.