Für den Guß einer Glocke stiftet Kaiser Wilhelm I. dem Dombauverein 500 Zentner Geschützbronze von 22 im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eroberten Kanonen. Die „Gloriosa“ wird dem Kaiser und dem neugegründeten deutschen Kaiserreich gewidmet und entsprechend auch als „Kaiserglocke“ bezeichnet.

Die Fertigstellung des Kölner Doms 1880 wird als nationales Ereignis gefeiert. Zu seiner Erinnerung wird eine Miniaturausgabe der „Gloriosa“ ediert, die bis zur Jahrhundertwende ein beliebter Souvenirartikel der Domstadt ist.

Das Original der Glocke entsteht im Rahmen der Vollendung des Kölner Doms 1880. Zur Erinnerung an die Einweihungsfeier, die zu einer Selbstdarstellung des jungen deutschen Kaiserreichs wird, entstehen Miniaturausgaben der riesigen „Kaiserglocke“, die aus eroberten französischen Kanonen gegossen ist.

Die Glocke soll zu Ehren von Kaiser und Reich erklingen. So lautet die Inschrift: DIE KAISER GLOCKE HEISS ICH/ DES KAISERS EHREN PREIS ICH/AUF HEILGER WARTE STEH ICH/ DEM DEUTSCHEN REICH ERFLEH ICH/ DASS FRIED UND WEHR/ IHM GOTT BESCHER.

Während des Ersten Weltkriegs, der mit der Abdankung des deutschen Kaisers endet, wird die „Kaiserglocke“ eingeschmolzen. Man benötigt das Material für die Herstellung von Munition.