„Freiheit, Einigkeit, Wohlstand“ – mit dem Titel seiner Arbeit paraphrasiert Alvermann die Postulate „Einigkeit und Recht und Freiheit“ der bundesdeutschen Nationalhymne.

Auf einem mit schwarz-rot-goldenem Fahnentuch drapierten Sockel steht ein Rollstuhl älterer Bauart. Auf dieses Sinnbild der Altersschwäche sind zwei Aushängeschilder montiert, die Potenz suggerieren: Eine Gloriole, geschmückt mit dem jugendlichen Kopf einer Schaufensterpuppe, der Parole »Liberty-Unity-Prosperity« sowie dem Dollarzeichen. Auf der Beinstütze ist ein Penis angebracht. Die obszöne Konstellation erinnert an primitive Idole und lässt die gesellschaftlichen Ideale von wirtschaftlicher Prosperität und männlicher Potenz als aufgesetzte und inhaltsleere Ideologien eines gebrechlichen spätkapitalistischen Systems erscheinen.

Alvermann bedient sich der Collagetechnik der Dadaisten, um aktuelle politische Aussagen zu veranschaulichen. Er formuliert in seinen Werken kritische Positionen gegenüber der als verlogen empfundenen Wohlstandseuphorie der „Wirtschaftswundergeneration“ nach dem Zweiten Weltkrieg und hinterfragt deren unaufgearbeitete Vergangenheit.

Alvermann employs the collage technique of the Dadaists to illustrate political statements on current themes. In his works he formulates critical positions with regard to the, in his eyes, dishonest euphoria of affluence of the "Economic Miracle Generation" after World War II and questions their failure to examine the past. The title of his work – "Liberty, Unity, Prosperity" – paraphrases the postulates "Unity, Law, and Freedom" of the Federal Republic's national anthem.