Beschreibung
Breiter, mehrfach gestufter Rahmen.
Vs. Blick von Norden auf die befestigte Stadt Belgrad. Auf hohem Felsen liegt die eigentliche, mit Mauern und Türmen umgebene Festung, das Oberschloss, während sich die Unterstadt um den Felsen herumzieht. Umschrift: GRIEGISCH WEISSENBURG mit der Fortsetzung im Abschnitt: IST IN TÜRKISCHE GEWALT GERATEN .AO. CHRI: 1521 VON DEN CHRISTEN MIT STÜRMENDER HAND EROBERT .1688. D. 6. SEPT:
Rs. Eine Frau in langem Gewand mit einer strahlenden Sonne auf der Brust weist einem vor ihr zu Boden gestürzten Türken, der abwehrend seinen Arm erhoben hat, das strahlende ungarische Doppelkreuz mit der Beischrift IN HOC SIGNO zu ergänzen ist vinces (In diesem Zeichen wirst du siegen). Kaiser Konstantin soll vor der Schlacht bei der Milvischen Brücke gegen seinen Rivalen Maxentius im Jahr 312 ein leuchtendes Kreuz mit dieser Inschrift erschienen sein. Die Umschrift in Form eines Hexameters und als Chronogramm: IMBELLES TVRCOS CRVX ATQVE ECCLESIA VINCVNT (Kreuz und Kirche besiegen die feigen Türken).
Die strategisch wichtige Festung Belgrad, deren deutscher Name Griechisch Weißenburg war, liegt auf hohem Felsen an der Mündung der Soave in die Donau. Im Oberschloss mit der Hauptmoschee und einem Arsenal residierte ein türkischer Pascha. 1521 wurde Belgrad, worauf die Inschrift verweist, von Solyman II. erobert und die Besatzung ermordet. In den Türkenkriegen durchlebte die Stadt ein wechselvolles Schicksal. Am 6. September 1688 erstürmte Kurfürst Max Emanuel von Bayern die Festung und ließ fast die gesamte Besatzung niedermachen. 1690 konnte der Großvezier Mustapha Kiuperli die Stadt zurückerobern. Eine erneute Belagerung Belgrads 1693 durch die Österreicher unter dem kaiserlichen Feldmarschall Herzog Charles Eugèn de Croy musste erfolglos beendet werden.
Mit denselben Stempeln geprägte Medaillen haben die Randschrift als Hexameter und Chronogramm: BELGRADI EXSVPERAT MVROS BAVARICA VIRTVS (Die bayerische Tapferkeit überwindet die Mauern von Belgrad) sowie die Initialen des Verlegers F K.