Breiter mehrfach gestufter Rahmen. Vs. Ansicht der mit einer hohen Mauer umgebenen Stadt Luxemburg, die von im Vordergrund aufgestellten Kanonen beschossen wird. Umschrift: LVXEMBVRGVM A LVD. XIV 7/17 MAY OBSESSVM PRAEVIIS PACIS CONDITIONIBus 6/16 IVNII EIDEM CESSIT (Luxemburg, das von Ludwig XIV. am 7./17. Mai belagert wurde, hat er demselben nach vorab ausgehandelten Friedensbedingungen am 6./16. Juni abgetreten). Am unteren Rand die Jahreszahl 1684. Rs. Prinz Eugen zu Pferde, bekleidet mit einem knielangen Mantel, Stiefeln und einem Helm mit Federbusch, hält in seiner Rechten den Kommandostab und in seiner Linken die Zügel. Umschrift auf einem Spruchband mit aufgerollten Enden: EUGENIUS. FRANCISCUS. DVX. SAVOYEN. (Eugen Franz, Herzog von Savoyen). Geprägt mit einem beschädigten Stempel. Im Réunionskrieg wollte Ludwig XIV. Gebiete westlich des Rheins und in den Spanischen Niederlanden für Frankreich gewinnen. Dabei unterstützten ihn seine rheinischen Verbündeten und Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Auf der Gegenseite stand Kaiser Leopold I., der 1683 in Den Haag ein Bündnis mit den Niederlanden, Schweden und Spanien geschlossen hatte. Bereits 1681 hatte Frankreich die strategisch wichtige Stadt Straßburg erobert, obwohl sich eine historische Zugehörigkeit zu Frankreich nicht rekonstruieren ließ. Der Versuch, auch das von Spanien verwaltete, aber weiterhin zum Reich gehörende Herzogtum Luxemburg zu erobern, schlug zunächst fehl, doch gelang 1684, nach einmonatiger Belagerung, die Eroberung der Stadt Luxemburg, in der Sébastien Le Prestre de Vauban eine strategisch zentrale Festung zur Verteidigung Frankreichs sah. Luxemburg wurde von Spanien verwaltet, war aber Reichsgebiet. Die bereits 1681 begonnene Belagerung musste im folgenden Jahr ergebnislos abgebrochen werden. Im Réunionskrieg von 1683—1684 belagerte und bombardierte Vauban im Dezember 1683 erneut die Stadt, jedoch wiederum erfolglos. Eine weitere am 7. Mai begonnene Belagerung Luxemburgs endete schließlich am 3. Juni 1684 mit der Eroberung durch François de Créquy. Damit hatte Ludwig XIV. sein wichtigstes Kriegsziel erreicht. Anschließend nahmen französische Truppen Trier ein, zerstörten die Festungswerke und zogen mit Zustimmung des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich von Bayern in Kurköln ein. Als die Türken bis Wien vordrangen und die Stadt belagerten musste Kaiser Leopolds seine Truppen im Großen Türkenkrieg einsetzen. Der Kaiser sah sich daher gezwungen, 1684 im Regensburger Stillstand Ludwig XIV. zuzugestehen, befristet auf 20 Jahre, militärisch und politisch nicht gegen die französischen Réunionen vorzugehen. Bis 1688 vermochte Ludwig XIV. große Teile des Elsass, Luxemburgs und der Pfalz für Frankreich zu gewinnen, zu befestigen und in den französischen Staat einzugliedern.