Perücke (T1661_a) | Objektkatalog

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Titel

Perücke

Allgemeine Bezeichnung

Accessoires (Herren)

Inventarnummer

T1661_a

Sammlung

Textilien-Schmuck

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

um 1695

Standort

Dauerausstellung Kleidung ab 1700

Maße

L. 82 cm

Material und Technik

Menschenhaar, blond, braun, grau; Rosshaar, weißgrau; Montur: Seide; Leinen; Netz: Seide. - Filettechnik

Beziehung zu anderen Objekten

T 1660, T 1661, T 1661a zusammengehörend. Nach einer verlorenen Notiz stammt die Perücke samt Justaucorps (T1660) und Weste (T 1661) aus dem Besitz des Herzog Friedrichs II. von Gotha (1676-1732), der sie 1696 bei seiner Verletzung getragen haben soll.

Beschreibung

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Perücke zum unverzichtbaren Attribut des offiziellen männlichen Erscheinungsbildes. [...] Die hochwertigsten Perücken waren aus Menschenhaar, vorzugsweise Frauenhaar, einfachere aus Roß- und Ziegenhaar bis hin zur Schafwolle. Die mit der Kleidung Herzog Friedrich II. von Gotha erworbene Perücke ist aus blondem Menschenhaar mit geringem Roßhaaranteil gefertigt. Auf die Montur aus bandverstärktem Seidennetz wurden die fertigen Haartressen aufgenäht. Diesem Arbeitsgang ging das Reinigen, Ausrichten, Krausen, Trocknen, Fixieren und Tressieren der Haare sowie die Anfertigung der Montur voraus. Nach der Verbindung von Montur und Tressen wurden die Stirn- und Schläfenhaare in Form gebracht. Beim abschließenden "Accomodieren" wurde die Perücke noch einmal frisiert, parfümiert und gepudert. (Kat. Text von Jutta Zander-Seidel, 1998)

Vitrinentext

Männerperücke

Menschen- und Roßhaar, Seide

Lockenperücken und goldverzierte Hüte waren nur bestimmten Personen erlaubt. So wurden sie zum Standeszeichen.

Gentleman's wig

Human- and horsehair, silk

Literatur

Walter Fries: Die Kostümsammlung des Germanischen Nationalmuseums. Besprochen aus Anlaß ihrer Neuaufstellung im Jahre 1924. In: Anzeiger des Germanischen National Museum 1926, (S. 3--65), S. 39--40.

Eva Nienholdt: Kostümkunde. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Braunschweig 1961, S. 74--75.

Rolf Walther: Über den Umgang mit Perücken und Perückenmachern. Aus dem Alltag der Mode im 18. Jahrhundert. In: Waffen- und Kostümkunde 20, 1978, S. 19-32, 73-94; 1979, S. 121 - 133.

Von teutscher Not zu höfischer Pracht. 1648-1701. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum. Köln 1998, Nr. 95.

Jutta Zander-Seidel: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Bd. 1). Nürnberg 2002, S. 22--24, Abb. 14.

Frank Matthias Kammel: Vergegenwärtigungsversuche. Die Memorabilie zwischen Reliquie, Dokument und Kuriosum. In: Silvia Glaser, Angelika Hofmann: Menschen – Dinge – Provenienzen. Interessantes und Kurioses aus dem Germanischen Nationalmuseum. Festgabe für G. Ulrich Großmann. Nürnberg, 2018, S. 62-79, hier S. 76.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 6: Dauerausstellung Kleidung ab 1700

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