Zu sehen sind fünf Akteur*innen (drei Frauen, ein Mann und ein Hund) bei der Ausführung verschiedener sexueller Handlungen. Vermutlich bediente sich Anzinger beim Motiv einer oder mehrerer bildlicher Vorlagen aus Pornoheften oder -filmen, die er in schnellem Duktus auf die Leinwand übertrug. Der transparente Farbauftrag und die überwiegend an den Bildrändern mit Spritztechnick verteilten Punkte verunklären die Szene, deren Komposition sehr stark an barocke Deckenmalerei erinnert, auf die auch der zunächst religiös konnotierte Titel "Fünf Engel" anspielt. Die drastische pornografische Szene konterkariert jedoch die konventionelle Ikonografie meist singender und musizierender Engel. Als Symbole für die fünf menschlichen Sinne (Hören, Riechen, Schmecken, Sehen, Tasten) werden sie nun in die Welt der "sündenbeladenen" käuflichen Sexualität übertragen und zeigen sich als "gefallene Engel".