Türmeruhr mit Stundenschlag (sog. Sebalder Schlaguhr) (WI999)

Alle Bilder als IIIF Manifest

Download Link

Bild 1 von WI999 als [JPG] [TIF]
Bild 2 von WI999 als [JPG] [TIF]
Bild 3 von WI999 als [JPG] [TIF]

Permalink

http://objektkatalog.gnm.de/objekt/WI999

Titel

Türmeruhr mit Stundenschlag (sog. Sebalder Schlaguhr)

Allgemeine Bezeichnung

Uhr, Räderuhr, Türmeruhr

Inventarnummer

WI999

Sammlung

Wissenschftl. Instr.-Waffen-Pharmazie

Klassifikation

Zeitmesser GND
Uhr AAT-DE

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

1. Hälfte 15. Jh. (?)

Herstellungsort

Süddeutschland GND VIAF Wikidata

Standort

Dauerausstellung Mittelalter

Maße

Höhe: 42 cm, Breite: 29 cm, Tiefe: 25 cm

Material und Technik

Eisen GND
geschmiedet GND
Schmieden GND
bemalt GND

Zustandsbeschreibung

Die Ausgleichsgewichte an der Waag zu unbekanntem Zeitpunkt erneuert (die wohl Ursprünglichen auf historischen Fotografien dokumentiert)

Beschreibung

Schlaguhr mit Wecker, früher angeblich vom Wächter des Sebaldusturms benutzt.

Vitrinentext

Die Zeitmessung diente der Strukturierung des städtischen Alltags. Kaufleuten und Handwerk ermöglichte sie die Berechnung von Arbeitszeiten und Handelswegen. Ereignisse ließen sich exakt festhalten. Um 1300 kamen mechanische Räderuhren auf. An ihnen las der Türmer die Zeit ab, um sie durch das Läuten der Kirchenglocken an die Bürger weiterzugeben. Die Uhr aus St. Sebald besitzt ein Schlagwerk und Markierungen, die das Ertasten der Stunden bei Nacht erlaubten.

Measuring time was essential for structuring urban life. It made it possible for craftsmen and merchants to calculate working hours or the travel time of trade routes. Chroniclers could record events accurately. Mechanical clocks appeared ca. 1300. The belfry lookout used them to keep track of the time, informing the citizens by ringing the church bells. The St. Sebald clock has a mechanical chime and metal nubs that allowed him to "feel" the time at night.

Literatur

Hans Wühr: Alte Uhren. Darmstadt o. J., S. 10, 20, Abb. 2.

Fränkischer Kurier 1883.

Jakob Raab: Die älteste Räderuhr Nürnbergs, in: Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum 1 (1884-1886), S. 29 ff. (aus einem im Auftrage des Nürnberger Uhrmachervereins in Nr. 4 des Jg. 1884 der Deutschen Uhrmacherzeitung veröff. Aufsatz von Jakob Raab).

Gustav Bilfinger: Die mittelalterlichen Horen und die modernen Stunden. Stuttgart 1892, S. 234.

Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst 1904, I, S. 10.11.

Claudius Saunier: Die Geschichte der Zeitmeßkunst von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Übers. und bearb. von Gustav Speckhart, Bautzen 1904, S. 235-236, fig. 42.

Ernst Bassermann-Jordan: Die Geschichte der Räderuhr. Frankfurt am Main 1905, S. 17.

Fintan Kindler: Die Uhren. Ein Abriß der Geschichte der Zeitrechnung. Einsiedeln 1905, S. 41, Fig. 10.

Rudolf Albrecht: Die Räderuhr, Rothenburg ob der Tauber, o.J. [um 1916], S. 8, 9, Taf. 1, S. 9 (schematische Zeichnung des Werks).

Ernst von Bassermann-Jordan: Uhren, Berlin 1922, S. 6, 78, Abb. 72.

Ernst Zinner: Die ältesten Räderuhren und modernen Sonnenuhren, Bamberg 1939, S. 44, Taf. 23, Abb. 43.

Ernst von Bassermann-Jordan / Hans von Bertele: Uhren. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber, 4. Aufl. Braunschweig 1961, S. 37, Abb. 24.

Ernest L. Edwardes: Old weight-driven chamber clocks, 1350-1850, Bd. 1: Wight-driven chamber clocks of the Middle Ages and the Renaissance, Altrincham 1965, S. 15-16, Abb. 7.

Klaus Maurice: Von Uhren und Automaten. Das Messen der Zeit, München 1968, S. 16, Abb. 14.

500 Jahre Regiomontan – 500 Jahre Astronomie, Ausst. Kat. Stadt Nürnberg und Kuratorium „Der Mensch und der Weltraum e.V.“, in Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, hg. von Henning Lothar, Nürnberg 1976, Kat. Nr. 35.

Klaus Maurice: Die deutsche Räderuhr, 2 Bde. München 1976, Bd. 2, Kat. Nr. 34.

Bildführer GNM 1977, Nr. 367.

Hans Sachs und die Meistersinger in ihrer Zeit. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, hg. von Johannes Willers, Nürnberg 1981, Kat. Nr. 25.

Schätze der Astronomie. Arabische und deutsche Instrumente aus dem Germanischen Nationalmuseum, Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, hg. von Gerhard Bott, bearb. von Johannes Willers und Karin Holzamer, Nürnberg 1983, Kat. Nr. 27.

Focus Behaim-Globus. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, hg. von Gerhard Bott, bearb. von Johannes Willers u.a., Nürnberg 1992, Bd. 2, Kat. Nr. 1.108 [Johannes Willers].

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Hg.): Schätze und Meilensteine deutscher Geschichte aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, bearb. von Hermann Maué und Christine Kupper, Nürnberg 1997.

John H. Leopold: Some early clocks from Nuremberg, in: Antiquarian Horology 26 (2002), S. 505-526.

Karlheinz Deußer: Temporaluhren. Die Suche nach mechanischen Uhren, die mit Temporalstunden liefen, in: Jahresschrift der deutschen Gesellschaft für Chronometrie 51 (2012), S. 143-160.

Geschichtsbilder. Die Gründung des Germanischen Nationalmuseums und das Mittelalter. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, hg. von Jutta Zander-Seidel und Anja Kregeloh, Nürnberg 2014, Kat. Nr. 125.

Die älteste Taschenuhr der Welt? Der Henlein-Uhrenstreit, Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, hg. von Thomas Eser, Nürnberg 2014, Kat. Nr. 37.

Dietrich Matthes/Rocío Sánchez-Baarios: Mechanical Clocks and the Advent of Scientific Astronomy, in: Antiquarian Horology 38 (2017), Nr. 3, S. 328–342, S. 337.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 8: Dauerausstellung Mittelalter