Das henkellose Deckelgefäß steht auf drei Löwenfüßen; der gewellte silberne Sockelrand hat einen mit Waffen- und Trophäenschmuck getriebenen Wulst. Der natürlichen Verjüngung des Elefantenzahnes folgend, nehmen Umfang und Relieftiefe des runden Elfenbeinmantels nach oben allmählich leicht ab. Die beiden ineinander gehenden Szenen eines vielfigurigen Reiterkampfes zwischen Kürassieren und leichter Reiterei – Gefangennahme eines Anführers und Abwehr eines Pistolenangriffes mit dem Säbel – sind tief gestaffelt; mehrere Kämpfer und Pferde sind gestürzt. Der breite, am Rand ebenfalls gewellte Deckel liegt auf der Mündung des silbervergoldeten Bechergefäßes im Innern des Elfenbeinmantels auf; seine ansteigende Wölbung zeigt in drei Ovalfeldern Reiterkämpfe in getriebener Arbeit. Die den Deckel bekrönende, mit Speer und Schild gerüstete Minerva steht auf einem kleinen Postament. Die auf ihrem Schild eingravierten Wappen gehören den österr. Familien von Eyselsberg und Graf Katzianer; sie dürften sich auf Jacob Friedrich von Eyselsberg, der 1681 Renata Elisabeth Gräfin Katzianer heiratete, beziehen. – „Der Stil der Elfenbeinschnitzerei, die Art der Reliefschnitzerei, die gewisse Ornamentalisierung … und die stoffliche Differenzierung verschiedener Oberflächenstrukturen erinnern u. a. an die Art des vor allem auf Jagddarstellungen spezialisierten Johann Michael Hornung in Schwäbisch-Hall" (Theuerkauff 1985, S. 370). Die Schlachtenszene und fünf Elfenbeinreliefs von anderer Hand gehen möglicherweise auf eine gemeinsame graphische Vorlage aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, die vielleicht ein Reitergefecht zwischen Kaiserlichen und Franzosen vorgeführt hat (Theuerkauff 1985). An Deckelrand, Lippenrand und Fußrand je eine Meistermarke des Augsburger Goldschmieds Israel Thelot un das Augsburger Beschauzeichen. Am Deckelrand eine österreichische Repunzierungsmarke von 1807.