Schrank mit glatten Seiten, die Vorderseite noch mit gotischer Disposition und Dimension der Felder und der Türen. Von den Türen sind vier Stück vorhanden, wovon eine in mittlerer Höhe, zwei seitliche obere und eine mittlere untere, letztere doppelt so hoch wie die drei übrigen, jederseits von zwei Feldern eingefasst, wogegen die mittlere nur je ein Feld zur Seite hat und die beiden oberen zusammen ein Feld, das sie trennt. Alle Felder mit Flachschnitzerei, sieben davon mit Fächerbogen auf Rauten aufsitzend unter Bogen. Die größere Tür mit großen von konzentrischen Kreisen umschlossener Fächerrosette, darüber eine große Raute. Die drei restlichen Felder mit je drei auf die Spitze gestellten einander deckenden Rauten mit Rosette. Die Bogen, Kreise und Rauten mit Schuppenschlagmuster. Die elf Felder durch zwei Querbalken getrennt, auf dem oberen die Inschrift, auf dem unteren ein Zahnschnitt. Der Aufsatz ist stark ausladend und mit zwei Zahnschnitten, der obere besonders kräftig. Füße und Fußleisten angesetzt, diese mit Meißelschlag-Schuppen. Stirnseiten der Füße ausgeschnitten. Das obere Mittelfeld ist schmaler als die zwei darunter folgenden Etagenfelder. "Die Schränke des Umlandes von Oldenburg behielten bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts den der Schenkschive eigenen dreigeschossigen Aufbau. Wie die gleichzeitigen Truhen wird das Möbel durch querliegende, durch ein Schrägbrett verbundene Kufen gegen die Feuchtigkeit des Bodens gesichter und ist auf der in zahlreiche kleinere Felder unterteilten Oberfläche mit Schnitzwerk, Rhomben, Bogen, Rosettenteilen, Schuppenbändern, überzogen. Auch die dem 18. Jahrhundert zugehörenden Fortentwicklungen behielten die das obere Teil begrenzende Inschriftenleiste, die neben Namen und Jahreszahl das genaue Darum der Eheabrede oder Hochzeit enthalten kann. Die Verwendung des im Inneren durch Borde gegliederten Schranktyps ist ungeklärt, üblicherweise wird er den Wirtschaftsmöbeln zugeordnet." (Text, Deneke 1979)