Ein Paar Stangengläser mit Herrn und Dame in venezianischer Tracht (Gl598)

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Titel

Ein Paar Stangengläser mit Herrn und Dame in venezianischer Tracht

Allgemeine Bezeichnung

Stangenglas mit Deckel

Inventarnummer

Gl598

Sammlung

Kunsthandwerk II (1500-1800)

Anzahl der Teile

Herstellungsdatum

um 1590/1600

Herstellungsort

Proviso

Leihgabe der Friedrich von Praun'schen Familienstiftung

Standort

Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

Maße

H.mit Deckel 39,5 cm; D.(Lippe) 7,9 cm; D.(Fuß) 12,4 cm

Material und Technik

Glas, kaltbemalt; Emailbemalung; Golddekor

Beziehung zu anderen Objekten

Gehört zu einem Paar.; Gl598 gehört mit Gl597 zu einem Paar.; Inventarnummer(n): Gl597;

Beschreibung

Ein Stangenglas von einem Paar, emailliert mit vergoldetem Wappen, beschriftet Hans Praun von Nürnberg. Zylindrische Form mit hochgezogenem Hohlfuß. Glas von leicht grau getönter Masse mit farbigem Gold- und Emaildekor. Auf der einen Seite vor einer Decke einen Wappenschild mit dem Praunschen Wappen und den Initialen HP, gegenüber ist eine weibliche Figur dargestellt. Sie trägt nach zeitgenössischer Mode ein prächtiges goldenes Kleid mit einem großen, weißen Spitzenkragen. In der ausgetreckten linken Hand trägt sie einen Fächer. Die Figur steht auf einer runden Grünfläche. Zum Rand hin sind beide Gläser mit einer Bordüre aus Pünktchen und kleinen Blumen sowie der Inschrift: "HANS PRAUN VON NÜRNBERG" in Gold dekoriert. Auch am Wandungsansatz, am Deckelrand und am Knauf sind Vergoldungen angebracht. Beachte vor allem den Text in: Das Praunsche Kabinett 1994 (Kopie vorhanden).

Vitrinentext

Sammelkommentar: Das leicht rauchfarbene Material der beiden Stangengläser lässt eine Entstehung im süddeutschen Raum vermuten. Demgegenüber könnten die Tracht der dargestellten Personen und die engen italienischen Beziehungen der Eigentümerfamilie Praun auf Venedig als Herstellungsort weisen. Venedig war Ausgangspunkt vieler Pilgerreisen nach Palästina. Auch Stephan III. Praun unternahm 1585 von dort aus seine Wallfahrt ins Heilige Land.

Pole Glass with Lady in Venetian Costumes. Glass, cold enameling, gold decoration. Summary: The slightly smoky material of the two pole glasses suggests they originated in the southern German area. In contrast, the regional costumes of the persons portrayed and the close relationship the Prauns - the owners of the glasses - had to Italy could refer to Venice as the site of manufacture. Venice was the point of departure for many pilgrimages to Palestine. Stephan Praun III's pilgrimage to the Holy Land in 1585 also started from there.

Literatur

Renaissance. Barock. Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hrsg. von Daniel Hess und Dagmar Hirschfelder. (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Band 3) Nürnberg 2010, S. 389.

Kunst des Sammelns. Das Praunsche Kabinett. Meisterwerke von Dürer bis Carracci. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. Bearb. v. Katrin Achilles-Syndram. Nürnberg 1994, Nr. 192, S. 373.

Zum Vergleich: Dreier, Franz Adrian: Venezianische Gläser und "Façon de Venise" (Kataloge des Kunstgewerbemuseums Berlin, Bd. 12). Berlin 1989, Nr. 11, S. 43--44.

Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Nürnberg 1979, S. 175, Abb. 7.

Catalogue of Important German Glass. Sold by Order of the Trustees of the Late Mrs. Magdalene Sharpe Eskine. Versteigerungskatalog Sotheby's, London 26. 6. 1978, Nr. 30--31.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 1: Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

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