Wolfgang Münzer von Babenberg (1524-1577) (Gm1076)

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Titel

Wolfgang Münzer von Babenberg (1524-1577)

Allgemeine Bezeichnung

Gemälde, Porträt

Inventarnummer

Gm1076

Sammlung

Gemälde bis 1800

Anzahl der Teile

Hersteller

Neufchâtel, Nicolas (um 1527-nach 1567)

Herstellungsdatum

um 1567

Herstellungsort

Standort

Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

Maße

H. 198 cm; B. 98,8 cm

Material und Technik

Öl auf Leinwand

Darstellung

Das lebensgroße Bildnis in ganzer Figur und das reiche Kostüm zeigen Münzers patrizischen Anspruch. (Zum "Gestaltrock" s. Löcher 1997)

Zustandsbeschreibung

siehe Anna Bartl. In: Kurt Löcher: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Stuttgart 1997, S. 331.

Beziehung zu anderen Objekten

; Ganzfigurige Bildnisse kommen in Nürnberg seit 1540 vor. Vgl. das Erhard Schwetzer zugeschriebene, Bildnis des Sigmund Fürer von Kirnreuth und Röthenbach von 1540, Gm 203. Die Bildnisse des Ehepaars Jobst Tetzel und Anna, geb. Volckamer in Kirchensittenbach, Schloß sind 1541 datiert.;

Beschreibung

Ganze Figur. Er steht, nach rechts gewendet, vor dunklem Grund auf einem Boden von roten und grünen Fliesen. Er hat grünbraune Augen, braunes Haar und Bart. Er trägt einen schwarzen "Gestaltrock" mit seidenen Ärmeln und braunem Pelz, vermutlich Marder, und einen hohen schwarzen Hut mit goldener, perlenbesetzter Hutschnur. Wams und Pluderhose sind mit golden schimmernden Borten besetzt. Das weiße Hemd schaut jeweils mit einer Krause am Hals und an den Händen hervor. Die Beine stecken in Strümpfen, die Füße in geschlitzten Samtschuhen. Seinen Schmuck bildet eine doppelt gelegte goldene Ankerkette. In seiner Linken helle Lederhandschuhe mit bestickten Stulpen. Zur Seite ein Degen mit entwickeltem Korbgefäß. Hilze und Knauf, dieser in Form einer gedrückten Kugel, sind tauschiert. Der Anhänger, ein übereck gestelltes Quadrat in Goldfassung, zeigt offenbar das Familienwappen, geteilt in Rot und Weiß [Silber], oben drei geschliffene Diamanten, die eine stilisierte Lilie darstellen, unten eine vollblättrige Rose.

Vitrinentext

Der begüterte Nürnberger Adlige Münzer unternahm 1556 eine Pilgerfahrt zum Heiligen Grab und empfing dort den Ritterschlag. 1557-1559 verbrachte er in türkischer Gefangenschaft, ehe er nach Nürnberg zurückkehrte. Der Typus des lebensgroßen Bildnisses in ganzer Figur wurzelt in der höfischen Porträtmalerei. Mit der Wahl dieser Bildnisform demonstriert Münzer Selbstbewusstsein und adligen Anspruch. Sein pelzgefütterter Rock stellt neben Wams, Accessoires und Schmuck Münzers Wohlstand zur Schau.

Wolfgang Münzer of Babenberg (1524-1577). Oil on canvas. The wealthy Nuremberg nobleman Münzer undertook a pilgrimage to the Holy Sepulchre in 1556 and was knighted there. Before returning to Nuremberg he was held captive by the Turks from 1557-1559. This type of life-size portrait of a standing figure derives from court portrait painting. In selecting this form of portrait Münzer demonstrated his self-assurance and entitlement to aristocratic status. His fur-lined gown along with doublet, accessories and jewelry openly display Münzer's considerable affluence.

Literatur

Zander-Seidel, Jutta: Textiler Hausrat. Kleidung und Haustextilien in Nürnberg von 1500--1650. München 1990, S. 168--169, 188.

Löcher, Kurt: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Stuttgart 1997, S. 331--332 mit älterer Literatur.

Renaissance. Barock. Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hrsg. von Daniel Hess und Dagmar Hirschfelder. (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Band 3) Nürnberg 2010, S. 206, 401, Abb. 167.

Sie finden das Objekt in der Dauerausstellung mit der Nummer 1: Dauerausstellung Renaissance, Barock, Aufklärung

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