Bildnis des Nürnberger Patriziers Hieronymus Holzschuher (1469-1529), Kopie nach Dürer (Gm1417)

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Titel

Bildnis des Nürnberger Patriziers Hieronymus Holzschuher (1469-1529), Kopie nach Dürer

Allgemeine Bezeichnung

Gemälde, Porträt

Inventarnummer

Gm1417

Sammlung

Gemälde bis 1800

Anzahl der Teile

Hersteller

Hoffmann, Hans (um 1550-um 1592)

Herstellungsdatum

1578

Herstellungsort

Nürnberg

Standort

Dauerausstellung

Maße

H. 51 cm; B. 36,8 cm

Material und Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Zustandsbeschreibung

siehe Anna Bartl. In: Kurt Löcher: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Stuttgart 1997, S. 264.

Beziehung zu anderen Objekten

; Dem Gemälde liegt ein Bildnis von Holzschuher von Dürers Hand aus dem Jahr 1526 (Berliner Gemäldegalerie; vgl. Anzelewsky 1971 u. 1991, Kat.Nr. 179 und Abb.) zugrunde. Allerdings kopierte der Maler das Bildnis - unter Verzicht auf Dürers Monogramm und die inschriftliche Benennung des Dargestellten - nicht als Holzschuhersches Familiendokument, sondern als Ausdrucks- und Charakterkopf mit veränderter physiognomischen Erscheinung vor andersfarbigem Hintergrund.;

Beschreibung

Brustbild nach links, ohne Hände, mit Blick auf den Betrachter. Der Porträtierte hat graugrüne Augen, weißes Haar und einen Bart. Er trägt eine Schaube mit breitem braunem Pelzkragen, schwarzes Wams und weiße Hemdrüsche. Grauer Grund. - Das Bild ist eine leicht abweichende Kopie eines Holzschuher-Portraits von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1526, das sich in der Berliner Gemäldegalerie befindet. Die "Kopie" soll allerdings kein Familiendokument, sondern einen Ausdrucks- und Charakterkopf darstellen.

Vitrinentext

Hoffmann kopierte das Dürer-Bildnis von 1526 als Ausdrucks- und Charakterkopf. In Malweise und Detailtreue versuchte er das Vorbild nachzuahmen und mit technischer Perfektion zu übertreffen. Die Tafel ist 1616 im Praunschen Kunstkabinett erstmals erwähnt. Hoffmann wurde 1585 Hofmaler Kaiser Rudolfs II. in Prag. Der leidenschaftliche Dürer-Sammler schätzte den Maler nicht nur als Kopisten. Er beriet den Kaiser beim Aufbau seiner Kunstsammlung und erwarb sich mit exakten Tier- und Pflanzenstudien hohes Ansehen.

Portrait of the Nuremberg Patrician Hieronymus Holzschuher, Copy after Dürer. Painting on limewood. Hoffmann copied the Dürer portrait of 1526 as an expressive character head. He attempted to imitate the model in painting technique and fidelity to detail and even to surpass it in technical perfection. The panel is first mentioned in 1616 in the Praun art cabinet. Hoffmann became court painter to Emperor Rudolf II in Prague in 1585. He was held in high esteem by the avid Dürer collector not only as a copyist but also as an advisor helping the emperor build up his collection. He gained a fine reputation for his exact animal and plant studies.

Literatur

Löcher, Kurt: Die Gemälde des 16. Jahrhunderts. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Stuttgart 1997, S. 264-265 mit älterer Literatur.

Stüwe, Rainer: Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts zwischen altdeutscher Manier und barockem Stil. Diss. Heidelberg 1998.

Renaissance. Barock. Aufklärung. Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hrsg. von Daniel Hess und Dagmar Hirschfelder. (Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums, Band 3) Nürnberg 2010, S. 84, 422, Abb. 52.