Über einer Landschaft am Himmel eine in einem Kahn stehende Kirche, die von zwei Engelputten gerudert wird. Auf dem Dach des Kirchenschiffs und von einer Wolkengloriole umgeben die stehende Muttergottes mit dem Kind auf ihrem rechten Arm. Beide tragen Kronen und – wie auch die Engel – ein hellrotes Gewand, Maria dazu einen weißen Mantel. Sie hält in der Linken einen kleinen gelben Blütenstrauß, das Kind in seiner linken Hand ein Herz. Darunter die Darstellung eines Wagenunglücks: Deichsel und Vorderräder eines offenen Wagens haben sich gelöst und sind von dem nach rechts weiterlaufenden Pferd unter dem Wagen fortgezogen worden; der Wagenkasten kippt nach vorn, und die darin sitzenden Personen – ein Paar mit Kind in bäuerlicher Tracht – heben erschreckt die Arme. Darunter auf weißen Streifen in ganzer Breite der Tafel die Votivinschrift: „Diese Tafel hat verlobt Ignaz Schöfbock Bauer von Frein- / dorf, in diesen Schreken, und erhöret worden. den 24. April. 1841.“ Auf Rückseite oben, mit Bleistift, nochmals der Name des Bestellers: „Ignatz Schöfböck“ (?). Die Marienfigur gibt das Gnadenbild von Sossau wieder, eine Kalksteinfigur des frühen 14. Jh. (vgl. Karl Gröber: Die Kunstdenkmäler von Niederbayern 12.BzA. Straubing, 1925 Abb. 164; das Kind hier allerdings mit Vogel in der Hand). Die Darstellung der Kirche im Schiff geht auf die Legende der Wallfahrt Sossau zurück, nach der die Gnadenkapelle von Engeln mehrfach versetzt und schließlich über die Donau gerudert wurde, ehe sie ihren endgültigen Platz fand (vgl. Rudolf Kriss: Die Volkskunde der Altbayerischen Gnadenstätten Bd. 2, 1955 S. 239-40, Bd. 3, 1956 S. 88). Die dargestellte Kirche nur bedingt mit dem romanischen, gotisch veränderten Bau von Sossau übereinstimmend, dessen Eindruck eigentlich durch die verschiedenen Höhen von Schiff und angebautem Chor des 14. Jh. bestimmt wird (vgl. Karl Gröber: Die Kunstdenkmäler von Niederbayern 12, Taf. 12, Abb. 157).