Mit der Verkündigung an Maria zeigt das Gemälde eines der populärsten Themen spätgotischer Malerei, das häufig die Flügelaußenseiten von Retabeln zierte. Die Tafel bildete die Flügelaußenseite eines Altars der Kölner Kartause, der 1464 vom unbekannten Träger des Hauswappens unten rechts gestiftet wurde. Die im nahezu leeren Raum monumental wirkenden Figuren sind in ein weites gewölbtes Zimmer gestellt, dessen räumliche Tiefe durch den perspektivisch nach hinten fluchtenden weiß-violetten Fliesenboden wiedergegeben ist. Rückseitig fällt der Blick durch die beiden Rundbogenfenster in eine sonnige Landschaft mit einer Stadtansicht. Der Maler steht wie der Meister des Marienlebens in der Nachfolge Stefan Lochners und verbindet die Kölner Tradition mit den Neuerungen der niederländischen Malerei. -- Das Gemälde ist Bestandteil des Forschungsprojektes „Kunsthistorische und kunsttechnologische Erforschung der Gemälde im Germanischen Nationalmuseum“ (2013-2019). Nach Abschluss des Projektes werden die Objekt-Informationen im Onlinekatalog aktualisiert.