Maximilian von Österreich (22. März 1459 - 12. Jan. 1519), Sohn Kaiser Friedrichs III. und der Eleonore von Portugal, ist als der "letzte Ritter" in die Geschichte eingegangen. Seine Heirat mit Maria von Burgund, der Tochter und Erbin Herzog Karls des Kühnen, und seine Ansprüche in Oberitalien führten zu Auseinandersetzungen mit der französischen Krone, dem Heiligen Stuhl und der venezianischen Republik. Probleme schufen die Eigeninteressen der deutschen Territorialherren und die beginnende, quer durch Europa schneidende Reformation. 1486 König, 1508 Kaiser, festigte und erweiterte Maximilian die habsburgische Hausmacht durch Allianzen von weitreichender Bedeutung. (Heiratspolitik.) Unbestritten sind seine Verdienste um das deutsche Geistesleben, um die Förderung des Humanismus und der Künste. Zu Dürer trat Maximilian I. während seines Nürnberger Aufenthaltes 1512 in Verbindung, wahrscheinlich über den kaiserlichen Rat Willibald Pirckheimer, der Nürnberger Bürger und mit Dürer befreundet war. Dürer erhielt seit 1515 vom Kaiser eine jährliche Rente ("leibgeding") von 100 Gulden. - Der Orden vom Goldenen Vlies, dessen Kollane der Kaiser trägt, war der vornehmste der europäischen Ritterorden und burgundischer Abkunft. Maximilian stand ihm als Schwiegersohn Herzog Karls des Kühnen von Burgund (? 1477) als Ordenssouverän vor (vgl. Ausst. Het Gulden Vlies. Vijf Eeuwen Kunst en Geschiedenis, Brügge, Stedelijk Museum voor Schone Kunsten, 1962). - Den Granatapfel, der hier den Reichsapfel vertritt, hatte sich Maximilian in Erinnerung an die 1492 erfolgte Eroberung Granadas durch Ferdinand von Aragon, den Schwiegervater seines Sohnes Philipp, gewählt.