Sebald Schirmer (1501-1560) war Feldhauptmann der Stadt Nürnberg. 1531 heiratete er in erster Ehe die Frauenwirtin Walpurga Pusch (? 1541). 1534 verpflichtete ihn die Stadt Nürnberg auf vier Jahre zu militärischen Diensten. Der Vertrag wurde später verlängert. 1538 war Schirmer wahrscheinlich unter dem Nürnberger Kontingent gegen die Türken zum Schutz von Ofen. 1554 kämpfte er gegen Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg und wurde in demselben Jahr Hauptmann der nürnbergischen Besatzung der Plassenburg. Er starb 1560 an den Folgen der Entfernung einer Kugel, die er seit 25 Jahren im Oberschenkel trug. (Zum Dargestellten vgl. Nürnberger Geschlechterbuch, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 944402, Bd. 3, Nr. 24 c. - Reicke 1896, S. 916.) Vom Nürnberger Rat als militärischer Befehlshaber geschätzt, was er ein unbequemer Bürger in Friedenszeiten. - Zur Rüstung s. Löcher 1997. - Der Brauch, verdiente Heerführer für die Nachwelt im Bild festzuhalten, kam aus Italien, wo sie zu Pferde gemalt oder als Standbilder in oder an Kirchen verewigt wurden. Aus dem späten 14. Jahrh. stammende Bildnisse der Nürnberger Kriegshauptleute Peter Stromaier und Johann Habfast Ehinger, ehemals im Besitz von Hartmann Schedel in Nürnberg, sind in Kopien auf Pergament im Stammbuch des Lazarus Holzschuher (Holzschuher Familienbesitz) überliefert (vgl. Buchner 1953, Nr. 2. 3. Abb. 2. 3). Bildnisse von Dargestellten in sitzender Haltung waren den Italienern geläufig (vgl. Raffaels Bildnisse der Päpste Julius II. und Leo X.), doch setzte sich der Typus nach Vorläufern am Jahrhundertbeginn gegen 1540 allgemein auch in Deutschland durch (siehe auch bei Löcher 1997: Gm 1714, Christoph Amberger, Bildnis der Regina Honold von 1540). - Zur manieristischen Komponente des Bildes, auf die Auerbach näher einging, gehört die Wiedergabe des Kopfes in zwei Ansichten, deren hier eine der Helm spiegelt (siehe dazu von Pencz auch das Bildnis des Goldschmieds Jakob Hoffmann von 1544 (Darmstadt, Hess. Landesmuseum; vgl. Gmelin 1966, S. 70, Nr. 36, Abb. 51) und eine entsprechende Äußerung von Neudörfer, zitiert bei Löcher 1997 . - Zum Künstlerlob auf Bildnissen vgl. Löcher 1985: Slg. Schäfer, S. 44 - 45. --- Eine Federzeichnung von 1538, die Schirmer als Fähnrich darstellt, befindet sich im Stadtarchiv Nürnberg (Einzelblatt in Sammelhandschrift, Reichstadt Nürnberg, Handschriften, Nr. 225, Bl. 122).